Eric Zemmour verscherzt es sich gerade mit der eigenen Klientel. Foto: IMAGO/IP3press/IMAGO/Alexis Sciard

Veteranin gegen Newcomer: Marine Le Pen und Eric Zemmour wollen beide im rechten Lager punkten. Zemmour schießt sich jedoch gerade selbst ins Abseits.

Gleich zwei Rechtspopulisten mit intakten Wahlchancen: Das gab es bei französischen Präsidentenwahlen noch nie. Umso heftiger befehden sich Marine Le Pen, Vorsteherin des „Rassemblement National“ (RN), und der Journalist Eric Zemmour. Es ist das Duell einer 53-jährigen Veteranin, die schon 2017 erfolglos kandidiert hatte, gegen einen 63-jährigen Newcomer, der mit dicken Bestsellern über den Niedergang Frankreichs Furore machte. Die zwei können nicht miteinander. Sie stehlen sich die Ideen und machen sich Plagiatsvorwürfe. Wenn sie ein Wahlmeeting in Reims organisiert, organisiert er eines in Lille – zur gleichen Zeit. Er luchst ihr prominente Parteigänger ab und wirft ihre „Schnüffler“ aus seinen Twitterkonten. Die Zeitung „Le Parisien“ vergleicht das mit „Industriespionage“. Andere Medien sehen Le Pen und Zemmour in einem „tödlichen Tango“ vereint.