In Eutingen wird am Sonntag eine neue Bürgermeisterin oder ein neuer Bürgermeister gewählt. Foto: Peter /Peter Morlok

Hier können Eutingens Wähler den letzten Kandidaten-Check machen. Endspurt im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt. Über 600 Briefwähler. Gibt es eine Stichwahl?

 
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Das wird mega-spannend. Der Wahlkampf um die Nachfolge von Bürgermeister Armin Jöchle (CDU) ist im Endspurt. Und die Kandidaten geben noch einmal Vollgas. Weil es für die Wähler die letzte Möglichkeit ist, ihren Kandidaten kennenzulernen oder zu prüfen, ob er das Kreuz auf dem Wahlzettel wirklich verdient hat. Dann heißt es: Ab zum Edeka.

Kandidat Markus Tideman: „Am letzten Tag vor der Wahl können Unentschlossene mich am Eingang des Eutinger Edeka-Marktes ansprechen. Ich führe auch auf den letzten Metern weiterhin Gespräche mit Vereinsvertretern und Gewerbetreibenden und verteile meine Bürgermeister-Kekse an den Haustüren. Wähler können mich über meine vielfältigen digitalen Kontaktkanäle kontaktieren.“

Kandidat Michael Wuchinger (60): „Es ist Endspurt. Erst werde ich am Freitagabend die Vereine treffen, am letzten Tag werden ich in Eutingen von Tür zu Tür gehen. Und in der Haupteinkaufszeit – so zwischen 9.30 bis 12.30 Uhr – bei Edeka sein!“

Daniela-Georgina Copaceanu: "Ich werde spontan entscheiden, ob ich vor der Wahl noch Wahlkampf mache. Das hängt auch vom Wetter ab."

Es wird eine hohe Wahlbeteiligung erwartet

Und: Die Wahlbeteiligung dürfte dieses Jahr höher als bei der letzten Bürgermeisterwahl. Im Jahr 2015 gingen lediglich 31,5 Prozent zur Wahl. Der Grund: Gegen Armin Jöchle trat lediglich Michael Eckardt von der „Nein“-Partei an. Hauptamtsleiter Daniel Jendroska: „Bis Donnerstag wurden 603 Briefwahlunterlagen beantragt. Diese Zahl liegt im normalen Bereich.“ Das sind mehr als beispielsweise bei Landtagswahl 2016 – dort gab es 555 Briefwähler.“ Jendroska: „Grundsätzlich ist die Wahlbeteiligung bei einer Bürgermeisterwahl niedriger als bei anderen Wahlen.“

Was passiert, wenn keiner der Bewerber über 50 Prozent der Stimmen bekommen sollte?

Hauptamtsleiter Jendroska: „Dann kommt es zu einer Neuwahl am Sonntag, 2. April. Zu dieser Neuwahl können sich auch bisher nicht angetretene Kandidaten bewerben.“

Das würde heißen: Noch mal zittern. Denn: Bis Montag, 20. März, um 18 Uhr müssen die Kandidaten für die Stichwahl ihre Bewerbung abgegeben haben. Copaceanu, Tideman und Wuchinger sagen: Im Falle einer Stichwahl würden wir wieder antreten.

Was sagen die Kandidaten zur Online-Umfrage des Schwarzwälder Boten?

Sie ist ein Stimmungsbild. Klar ist aber auch: Kandidaten, die besonders digitalaffin sind, können leichter Fans zum Klick bewegen. In den allermeisten Fällen ist das tatsächliche Wahlergebnis von nicht-repräsentativen Abstimmungen stark abgewichen. In der Schwabo-Umfrage (nicht-repräsentativ) liegt am Freitag um 13.36 Uhr Markus Tideman mit 74,9 Prozent vor Michael Wuchinger (16 Prozent). Daniela-Georgina Copaceanu hat sechs Prozent, Benjamin Pellizzer 3,8 Prozent.

Daniela-Georgina Copaceanu: "Eutingen hat mehr als 180 Wähler, die bei der Leserumfrage mit gemacht haben."

Michael Wuchinger: „Ich lasse mich nicht beirren. Das überaus positive Feedback der letzten Tage macht mich zuversichtlich.“

Markus Tideman: „Mir ist bewusst, dass die Online-Umfrage nicht repräsentativ ist. Die Entscheidung über die Zukunft der Gemeinde wird am Sonntag ausschließlich in den Wahlräumen sowie per Briefwahl getroffen.“

Interessant: Copaceanu wagt sogar schon eine Prognose zum Ausgang der Wahl. Die Rottenburgerin: "Ich gehe davon aus, dass einer der Kandidaten im ersten Wahlgang über 50 Prozent bekommt."

Die Redaktion hatte auch Benjamin Pellizzer angefragt. Bis Freitag, 10. März um 17.30 Uhr kam keine Antwort.