Am Sonntag öffneten um 8 Uhr die Wahllokale in Frankreich Foto: AFP/RICHARD BOUHET

Die Wahllokale haben geöffnet und damit läuft nun die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Emmanuel Macron oder Marine Le Pen? Das Ergebnis wird richtungsweisend sein.

Die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist angelaufen. Am Sonntag öffneten um 8.00 Uhr die Wahllokale. Rund 48,7 Millionen eingeschriebene Wähler können zwischen dem liberalen Staatschef Emmanuel Macron und seiner rechten Herausforderin Marine Le Pen abstimmen. Das Ergebnis wird für Frankreichs Politik der kommenden Jahre richtungsweisend sein.

Macron und Le Pen hatten sich vor zwei Wochen in der ersten Runde der Wahl gegen zehn Mitbewerber um das höchste Staatsamt durchgesetzt. Seitdem bemühten sie sich, vor allem im Lager des drittplatzierten Linkspolitikers Jean-Luc Mélenchon Menschen für sich zu gewinnen. Dafür setzte Macron noch einmal einen Akzent beim Thema Klimaschutz.

Das haben Umfragen ergeben

Umfragen sahen den aktuellen Staatschef zuletzt mit 55 bis 56,5 Prozent vorne. Bereits im ersten Durchgang hatte er mehr Stimmen geholt als die rechtsnationale Le Pen. Der Ausgang ist aber noch ungewiss. Immer wieder gewann in der Endrunde der Präsidentschaftswahl in Frankreich auch der Kandidat, der im ersten Durchgang auf Platz zwei gelandet war.

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Auch Brüssel und Berlin beobachten die Wahl mit Spannung. Im Gegensatz zum Pro-Europäer Macron will Le Pen zu Deutschland auf Distanz gehen und die Europäische Union grundlegend ändern. Ihr schwebt etwa das Vorrecht nationalen Rechts vor EU-Recht vor.

Präsident wird auf fünf Jahre gewählt

Der französische Präsident wird auf fünf Jahre gewählt. Er beeinflusst die Politik des Landes maßgeblich und spielt oft eine wichtigere Rolle als der von ihm ernannte Premierminister und Regierungschef.

Die Wahllokale sind in Frankreich bis 19.00 Uhr und mancherorts bis 20.00 Uhr geöffnet. Wegen der Zeitverschiebung wurde in einigen französischen Überseegebieten, etwa in der Karibik, bereits am Samstag abgestimmt.