Alice Weidel und Tino Chrupalla: Die beiden AfD-Fraktionschefs können einer Umfrage zufolge für ihre Partei auf Ministerpräsidenten-Posten hoffen. Foto: picture alliance/dpa

Eine Umfrage zeigt: Klare Mehrheit erwartet einen AfD-Ministerpräsidenten im kommenden Jahr.

Zwei Drittel der Deutschen können sich vorstellen, dass nach den Landtagswahlen im kommenden Jahr die AfD wenigstens einen Ministerpräsidenten stellen wird. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin können sich die Rechtsextremen zwar auf satte Zuwächse freuen, sind aber klar davon entfernt, sich Chancen auf die Position der stärksten Partei ausrechnen zu können.

 

Im Osten kämpft AfD um Platz eins

In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern dagegen kann die AfD auf ganz andere Ergebnisse hoffen und kämpft um Platz eins. Aber stärkste Kraft zu sein, bedeutet eben noch lange nicht, die Regierung zu führen. Das demokratische Lager zusammen ist in beiden Ländern eindeutig stärker. Von einem Ministerpräsidenten-Amt sind die Rechtsaußen also auch hier weit entfernt.

Union macht die Ränder stark

Wenn eine klare Mehrheit dennoch eine Regierungsübernahme der Extremisten erwartet, dann nur, weil sie erkennt, dass der Weg der AfD an die Spitze einer Landesregierung nur über die CDU führen kann. Alle anderen demokratischen Kräfte würden nie daran denken, einer AfD-geführten Regierung ihre Stimme zu geben. Das ist auch bei der CDU so – vermutlich. Doch offenbar sind sich viele Bürger da nicht mehr so sicher.

Die Union diskutiert auf Bundesebene über Migration, das Gendern, die Wende rückwärts in der Energiepolitik und über Abtreibung. Wer aber die Themen der Radikalen in die politische Mitte holt, macht die Ränder stark. Die Bürger merken das.