Freut sich auf das Finale im Europa-Park: Stefanie Kölblin vom Ramsteinerhof in Hausach Foto: Boller/

In der Kategorie „Macher des Jahres“ zeichnet die Schwarzwald Tourismus GmbH kulinarische Produzenten aus. Unter den fünf Finalisten sind auch zwei Betriebe aus der Region: Die Hornberger Brauerei Ketterer und der Ramsteinerhof aus Hausach.

Preise für Lebensmittel gibt es wie Sand am Meer. Die Hornberger Bierbrauerei Ketterer kann sich beispielsweise vor Auszeichnungen und Zertifikaten für ihre Biere kaum retten. Wie wichtig ist da die Nominierung für den Schwarzwald Genuss Award Kuckuck 25 überhaupt noch?

 

„Wir freuen uns natürlich“, sagt Philipp Ketterer im Gespräch mit der Redaktion. Der Kuckucksaward sei kein gewöhnlicher Preis, das Konkurrenzdenken stehe hier weniger im Vordergrund. Gleiches gilt für den Ramsteinerhof von Stefanie Kölblin in Hausach-Einbach: „Wir freuen uns sehr“, so Kölblin.

Veranstalter des Kuckuckawards ist das Unternehmen Schwarzwald Tourismus. Der Preis wurde 2019 eingeführt, um Gastgeber für ihre Innovationskraft und ihr Engagement zu würdigen, wie das Unternehmen mitteilt. Tatsächlich steht aber die Werbung für die Schwarzwaldregion wohl an erster Stelle. Was den Schwarzwald Genuss Award aber von anderen, reinen Marketingpreisen abhebt, ist die Einbeziehung des Publikums. Die rege Beteiligung macht den Award zu einem echten Beliebtheitspreis.

Die 30 Beliebtesten stehen in der Finalrunde

Damit ist allerdings auch davon auszugehen, dass große Unternehmen bei der Preisvergabe ob ihrer Popularität einen Vorteil haben, oder nicht? Anna-Maria Freitag vom Veranstalter Schwarzwald Tourismus widerspricht: „Es sind nicht unbedingt die großen Betriebe, die die meisten Stimmen bekommen.“ Vor zwei Jahren war der Europa-Park nominiert gewesen. „Wir waren damals sehr unsicher, ob eine Nominierung nicht unfair gegenüber den anderen Teilnehmern ist“, erzählt Freitag. Letztendlich war die Sorge unbegründet, denn gewonnen hat der Freizeitpark nicht. Kölblin möchte trotzdem nicht recht an einen Sieg des Ramsteinerhofs glauben: „Da gibt es Unternehmen mit ganz anderer Reichweite. Wir sind schon froh, dass wir im Finale sind.“

Auch wenn alle Beteiligten beteuern, dass sie sich als Teil der großen Schwarzwaldfamilie verstehen – ganz ohne Konkurrenzdenken geht es dann doch nicht. So war der Weg bis ins Finale nicht einfach: Eine Menge Anwärter gab es für den nur alle zwei Jahre verliehenen Preis: 275 Bewerbungen waren es in diesem Jahr, davon sind nur 30 für die Finalrunde übrig geblieben.

Über 50 000 Personen haben abgestimmt, allerdings habe eine zwölfköpfige Jury im Anschluss nochmals über das Ergebnis geschaut. Wurden da unliebsame Entscheidungen des Publikums korrigiert? „Nein“, sagt Freitag „der Einfluss der Jury ist minimal.“ Es gehe darum, im Einzelfall kleineren Betrieben, die bei der Abstimmung trotz preiswürdiger Leistungen untergegangen sind, nochmals einen kleinen Schub zu verpassen, so Freitag.

Ohne Bezug zum Schwarzwald gibt es keine Nominierung

In der Finalrunde tritt in der Kategorie „Macher des Jahres“ das Hornberger Bier gegen das Eis und den Käse des Ramsteinerhofs in Hausach an – außerdem stehen noch Wein, Kaffee und Schinken zur Abstimmung. Da sei ja wohl kaum eine Entscheidung zu treffen, was das beste Produkt sei, so Ketterer. „Es ist fast schade, dass es am Ende nur einen Gewinner gibt“, sagt der Bierbrauer. „Aber das durch den Preis die regionale Vielfalt nochmals deutlich zum Ausdruck gebracht wird, das finde ich gut.“

Tatsächlich ist der Schwarzwaldbezug ein wichtiges Kriterium für eine Nominierung. „Ohne geht es nicht“, sagt Freitag. Ein italienisches Restaurant, und sei es noch so gut, sei kein geeigneter Kandidat für den „Kuckuck 25“. Einige Nominierungen habe man daher bereits im Vorfeld aussortieren müssen. Die Firma Ketterer, die die Schwarzwaldfahne traditionell hochhält, passt dagegen perfekt ins Portfolio. Und Stefanie Kölblin möchte die Ehrung am liebsten gleich an ihre Kunden weiterreichen: „Es gehören ja alle dazu. Zwar sind wir vom Ramsteinerhof in dem Sinne die Macher, aber es bekommt ja erst einen Wert, wenn es von den Kunden angenommen wird.“

Finale im Europa-Park

Bis zum 8. Juni kann abgestimmt werden. Die endgültige Verleihung steigt aber erst am 30. Juni im Europa-Park. Alle Nominierten sind eingeladen, werden aber nicht im Vorfeld informiert, ob sie gewonnen haben oder nicht. Ketterer freut sich „auf das Oscarfeeling und ansonsten auf ein Netzwerktreffen von engagierten Betrieben im Schwarzwald.“