Die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Unterkirnach stehen fest: Gleich vier Kandidaten treten gegen den aktuellen Amtsinhaber Andreas Braun, der ebenfalls erneut kandidiert, an.
Unterkirnach - Der Wahlkampf um das oberste Amt in Unterkirnach hat am Montagabend um 18 Uhr begonnen. Bürgermeisterstellvertreter Bernhard Kuberczyk und Hauptamtsleiterin Christiane Krieger öffneten zum letzten Mal den Briefkasten am Rathaus, doch da lag keine Kandidatur mehr vor, trotzdem wollen insgesamt vier Kandidaten Amtsinhaber Andreas Braus den Rathaussessel streitig machen.
Im Sitzungssaal bestätigte der Bürgermeisterstellvertreter die Zulassung der fünf Kandidaten, an deren erster Stelle auf der Liste Andreas Braun steht, gefolgt von Samuel Speitelsbach, Bernd Uwe Ayasse, Alexis Klausch und Gerhard Graf.
Der Gemeindewahlausschuss habe die Bewerbungen geprüft – alle Bewerber sind zur Wahl zugelassen. Gleichzeitig beschloss der Ausschuss einstimmig, keine Kandidatenvorstellung zu machen, so Kuberczyk am Montagabend. Den Kandidaten werde jedoch die Möglichkeit gegeben, sich öffentlich vorzustellen, ob in der Schlossberghalle, auf dem Mühlenplatz oder auf der städtischen Homepage, fuhr er fort. Sollte die Presse eine Kandidatenvorstellung durchführen, würde sie ebenfalls voll von der Verwaltung unterstützt werden, betonte Kuberczyk.
Die Kandidaten
Bernd Uwe Ayasse arbeitet als Abteilungslogistiker bei FT6 Triberg. Er gehört dem FDP-Ortsverband Unterkirnach an und ist als Vorstandsvorsitzender bei der Aids-Hilfe Schwarzwald-Baar-Heuberg tätig.
Alexis Klausch lebt seit 2015 in Unterkirnach mit seiner Partnerin Nicole und seiner fünfjährigen Tochter Marie. Er ist Hörgeräte-Akkustikmeister, Vermessungstechniker und hat 2009 für die EGT das Gasnetz auch in Unterkirnach kontrolliert, er ist gerade in den Tennisverein eingetreten.
Klausch habe sich bewusst für Unterkirnach entschieden, "einem sehr schönen Ort, der noch besser werden kann", erklärt er in einer ersten Aussage am Montagabend vor dem Rathaus. Dass die Bürger und Bürgerinnen ihm wichtig sind, seien keine leeren Worte, betont er.
Gerhard Graf ist pensionierter Berufsoffizier, als Pädagoge begleitet er Kinder mit ADHS oder einer Autismus-Spektrum-Störung in der Schule. Er freue sich, dass Unterkirnach eine echte Wahl habe, es sei nicht überall gegeben, dass Menschen das Privileg einer Wahl haben, betonte er.
Der fünfte Kandidat Samuel Speitelsbach aus Ravenstein im Neckar-Odenwald-Kreis schickt seine Bewerbungsunterlagen im Akkord an die Rathäuser im Land. Alleine in diesem Jahr bewarb oder bewirbt er sich in rund 30 Gemeinden um das Amt des Bürgermeisters, so beispielsweise in Markdorf, Jestetten, Straubenhardt, Vöhrenbach und seit Montag auch in Bad Liebenzell und Unterkirnach.
"Wenn ich aufgeben würde, würde man mich beseitigen, wie man es immer mit Ketzern und Oppositionellen tat", schreibt er in einer Wahlrede, die er dem Schwarzwälder Boten auf Anfrage zu seiner Kandidatur in Bad Liebenzell zuschickte. Als Speitelsbach bei der Bürgermeisterwahl in Baiersbronn kandidierte, war er unter anderem von einem Gemeinderat wegen des Verdachts der Volksverhetzung angezeigt worden. In einer Broschüre hatte Speitelsbach Eva Braun als Göttin und Adolf Hitler als Propheten bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren später ein.