Karl Kappler hat seinen Hut in den Ring für die Bürgermeisterwahl in Seewald geworfen. Foto: Michel

Karl Kappler ist in Seewald fest verwurzelt. Nun tritt er bei der Bürgermeisterwahl in der Gemeinde am 7. Mai an.

Kappler geht neben zwei weiteren Kandidaten ins Rennen um den Chefsessel im Besenfelder Rathaus, von dem sich Amtsinhaber Gerhard Müller nach zwei Legislaturperioden verabschiedet.

Kappler ist Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH) und war zuletzt zehn Jahre lang als Geschäftsführer bei „Koch Pac-Systeme“ in Pfalzgrafenweiler tätig. Jetzt suche er eine neue Herausforderung, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Es liege ihm viel daran, dass seine Kinder, aber auch alle anderen, auch in Zukunft ein lebenswertes Seewald vorfinden, erklärt er seine Motivation, sich in seiner Heimatgemeinde um das Bürgermeisteramt zu bewerben.

Fest verwurzelt im Ort

Er sei extrem verwurzelt in Seewald. Seit etwa 1750 lebten seine Vorfahren in Besenfeld, hat er recherchiert. Zurzeit sei er dabei, sein Elternhaus, erbaut 1830, zu renovieren, ein früheres Gasthaus mit Brennerei und Brauerei.

Kappler (parteilos) hat sich den Erhalt der Infrastruktur in der Gemeinde auf die Fahnen geschrieben. Vor allem gehe es ihm dabei um Ärzte, die Apotheke und Lebensmittelgeschäfte. „In Besenfeld haben wir das alles noch. Aber in den Teilorten nicht“, sagt Kappler. In Erzgrube, Eisenbach und Hochdorf gebe es keine Einkaufsmöglichkeit. In Hochdorf komme zweimal wöchentlich ein Bäckerfahrzeug vorbei. „Da sagen die Leute, wenn ich mal nicht mehr mobil bin, muss ich wegziehen.“

Sein Eindruck in Sachen Infrastruktur werde von vielen Bürgern bestätigt, sagt Kappler, der im Vorfeld der Wahl neben festen Terminen auch aufs „Klinkenputzen“ setzt. So werde bemängelt, dass es mancherorts an der Instandhaltung von bereits vorhandenen Einrichtungen wie zum Beispiel Spielplätzen fehlt. Die Lebensqualität in Seewald mindestens zu halten, aber möglichst zu verbessern, das sei sein Ziel, wenn er gewählt würde.

Dazu gehöre es, die Kaufkraft zu stärken durch die Ansiedlung von Familien. Er wolle versuchen, Baumöglichkeiten zu schaffen. Dabei müsse die gesamte Bandbreite abgedeckt werden, vom Einfamilienhaus bis zur Wohnung. Denn auch die Ansiedlung von Familien trage zum Erhalt der Infrastruktur bei.

Ansiedlung als großes Glück

Der Ausbau von Arbeitsplätzen sei für die Gemeinde ebenfalls wichtig. So sei es ein großes Glück, dass sich das Holzbauwerk Schwarzwald im Gewerbegebiet Besenfeld angesiedelt habe, stellt der 58-Jährige fest.

„Ein Riesenthema“ sind für ihn die Kindergärten. Da gelte es, die Betreuungszeiten besser an den Bedarf anzupassen. Und was die Schule angeht, werde die Ganztagsbetreuung für Seewald eine Herausforderung sein.

Unterstützung für Vereine

Die Vereine und die Feuerwehr liegen Kappler, der sich selbst im Musikverein engagiert, am Herzen. Für alle, die Jugendarbeit betreiben, sei mehr Unterstützung von Seiten der Kommune notwendig, ist er überzeugt. Das Thema Tourismus – und damit die Bewerbung der Rad- und Wanderwege sowie der Wintersportmöglichkeiten – steht ebenfalls auf seiner Agenda. Vieles sei in der Corona-Zeit eingeschlafen und müsse wieder angestoßen werden. In den Tourismus spiele auch das Ortsbild mit hinein, das durch kleine Initiativen wie ein Blumenschmuckwettbewerb aufgewertet werden könnte.

In Sachen Stromversorgung komme durch den Umbau der Energieträger ebenfalls einiges auf die Gemeinde zu. Und dann ist da noch der Wald. Der müsse mit Blick auf den Klimawandel umgebaut werden, ist Kappler überzeugt. „Wir müssen was tun, und wir müssen es jetzt tun.“

Die Redaktion macht den Anfang – die Kandidaten vervollständigen die Sätze

Mein Lieblingsplatz in Seewald ist ...
... an der Seite meiner Frau.

An Seewald mag ich besonders ...
... die Menschen und den Wald.

Verbesserungsbedürftig in Seewald ist ...
... die Infrastruktur, vor allem in den kleinen Ortschaften.

Ein Bürgermeister sollte ...
... 
den Bürgern zuhören. Die wissen am besten, wo Handlungsbedarf herrscht.

Auf gar keinen Fall sollte ein Bürgermeister ...
... sich hinter seinem Schreibtisch verschanzen.

Einen freien Abend verbringe ich am liebsten mit ...
... meiner Familie und meinem Verein.

Meine Hobbys sind ...
... im Verein musizieren und Skifahren.

Mein persönliches Lebensmotto lautet:
Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen! (Vorbild sein).

Mein Vorbild ist ...
... mein Vater. Er hat uns Kindern Werte vermittelt und sich sein Leben lang ehrenamtlich engagiert.