Monika und Siegfried Schott (links) waren die ersten Gratulanten nach der Wahl von Jürgen Kurz (Mitte) zum neuen Onstmettinger Ortsvorsteher. Dessen erste Stellvertreterin bleibt Ulrike Münster, sein zweiter Stellvertreter ist künftig Dieter Boss. Foto: Eyrich

Jürgen Kurz heißt – die Zustimmung des Gemeinderats am 21. Juli vorausgesetzt – der Nachfolger von Siegfried Schott als Onstmettinger Ortsvorsteher. Letzterer hat sich am Montagabend nach 13 Jahren aus dem Gremium verabschiedet.

Albstadt-Onstmettingen - Wie die Jungfrau zum Kind war Siegfried Schott vor 13 Jahren zum Posten des Ortsvorstehers gekommen, denn von den gewählten Onstmettinger Ortschaftsräten wollte damals keiner, also fragte man den honorigen Ehrenvorsitzenden des FC Onstmettingen – daraus ist eine Ära geworden, die am Montagabend mit der Wahl von Jürgen Kurz zum neuen Ortsvorsteher endete; der Gemeinderat muss diese Wahl am 21. Juli noch bestätigen.

Dieter Boss traut sich jetzt

Weil Kurz bisher zweiter Stellvertreter des Ortsvorstehers war – erste Stellvertreterin ist Ulrike Münster – musste auch für ihn ein Nachfolger gewählt werden: Dieter Boss hatte sich als Neuling im Gremium 2019 der Gepflogenheit verwehrt, mit den drittmeisten Stimmen diese Aufgabe zu übernehmen. Nun fühlte er sich bereit dazu und wurde ebenso wie Kurz bei eigener Enthaltung gewählt.

Markus Troger, der nächste Nachrücker laut Stimmenzahl, hat aus beruflichen Gründen darum gebeten, sein Mandat nicht wahrnehmen zu müssen, was die Ortschaftsräte ihm einstimmig gewährten. Stattdessen rückt Matthias Schlagenhauf nach, der als Mitarbeiter der Energieagentur Zollernalb sicher ein Gewinn für das Gremium sein werde, so Schott.

"Mit der Faust auf den Tisch schlagen" – das kam für ihn nicht in Frage

Er freut sich nach 13 Jahren, in denen er viel gelernt und das Amt des Ortsvorstehers "überwiegend sehr gerne ausgeübt" habe, nun darauf, etwas kürzer zu treten – schließlich hatte Schott bei Amtsantritt auch schon fast 50 Jahre Berufsleben hinter sich. Einige "alte Onstmettinger, die den Zusammenschluss mit Albstadt damals nicht gut fanden", hätten ihm beim Amtsantritt geraten: "Du muss auf den Tisch schlagen und denen mal sagen, was los ist", berichtete Schott und fügte hinzu: "Die haben offenbar noch nie Gremienarbeit gemacht!" Da seien Mehrheiten gefragt und Zusammenarbeit.

Der Spagat ist ihm gelungen

Die Onstmettinger Interessen als Ortsvorsteher und die gesamtstädtischen als Stadtrat zu vertreten, sei ein Spagat gewesen, räumte Schott ein, doch er hoffe, dass dieser ihm gelungen sei. Nun da wichtige Projekte wie die Neugestaltung des Rathausumfeldes, die Spielplätze bei der Tennishalle und auf dem Hohberg abgeschlossen und große Projekte wie der Neubau auf dem "Ammann & Drescher"-Areal, die Neugestaltung des Parks und des Ortseingangs Süd so weit vorangeschritten seien, dass sie "nicht mehr umkehrbar" seien, nehme er beruhigt den Hut, machte der 77-Jährige deutlich, zumal er "den Zeitpunkt nicht verpassen" wolle, an dem die Onstmettinger seien Abschied noch bedauern.

Monika Schott gebührt der größte Dank ihres Mannes

Ausdrücklich dankte Schott allen, die ihn unterstützt hätten, dem Rathausteam, Hans-Peter Knecht vom Bürgerbüro, der Stadtverwaltung, den Gremien und den Vereinen – allen voran aber seiner Frau Monika, die ihm nie seine Abendtermine vorgehalten, ihn immer unterstützt habe. Nun will er für sie da sein – und freut sich zudem darauf, "bei schönem Wetter einfach mal Fahrrad fahren zu können".