Stefan Buck kandidiert für das Bürgermeisteramt in Fluorn-Winzeln. Foto: Buck

Lange Zeit war es einsam um den einzigen Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Fluorn-Winzeln, Rainer Betschner. Mit dem Balinger Stefan Buck hat sich nun ein zweiter Bewerber aus der Deckung begeben. Die Wahl in der Doppelgemeinde findet am 30. Januar statt.

Fluorn-Winzeln - Buck hat seine Kandidatur persönlich in den Briefkasten am Rathaus eingeworfen. Der 46-Jährige lebt im Balinger Ortsteil Stockenhausen, ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern und derzeit als Privatier tätig, nachdem er bis Ende des vergangenen Jahres eine Auto- und Motorradwerkstatt geführt hatte.

Der schwarze Fleck in seiner Vita, sagt Buck selbst, ist das Jahr 2018. In diesem suchte er den Weg in die Politik und trat schlussendlich in die AfD ein. Knapp ein Jahr war er Fraktionsvorsitzender für die Partei im Balinger Kreistag, bis er mit weiteren Parteikollegen die AfD verließ.

Ob sich seine politische Vergangenheit im Wahlkampf als Nachteil erweisen könne, wisse Buck nicht. Er stehe aber jederzeit für Gespräche und Fragen bereit. "Ich habe Spaß an der Kreis- und Kommunalpolitik. Ich bin auch in mehrern Ausschüssen vertreten, bin also kein Neuling", sagt er.

Kein Dauerbewerber sein

Neben seinem politischen Engagement ist Buck zudem Mitglied der Feuerwehr und in einem Verein tätig, der Flüchtlinge unterstützt. Der 46-Jährige erklärt dennoch: "Das Thema Migration ist ein ernst zu nehmendes Problem. Man muss bei der Frage zwischen Zuwanderern und Flüchtlingen unterscheiden."

Die nun abgegebene Bewerbung ist nicht die erste für Buck – in Sachen Wahlkampf kann der Balinger bereits auf Vorerfahrung zurückschauen. So kandidierte er 2020 für das Bürgermeisteramt in Zimmern unter der Burg sowie Anfang des Jahres für den Landtag.

"Ich wollte keinesfalls nochmal im Zollernalbkreis antreten, weil ich da einen Interessenskonflikt zwischen einem Bürgermeisteramt und meiner Rolle im Kreistag sehe. Ich will aber auf jeden Fall kein Dauerbewerber sein, und deswegen wird das jetzt auch meine letzte Bewerbung", schildert Buck.

Der Anwärter hat keine nähere Verbindung zu Fluorn-Winzeln und auch keine Bekannten in der Doppelgemeinde. Als Nachteil sieht das der 46-Jährige aber keineswegs: "Es ist ja sogar oftmals besser, wenn die Bürgermeister von außerhalb kommen."

Praktiker unter den Bewerbern

Versprechungen möchte er den Einwohnern der Doppelgemeinde keine machen, auch Klinken zu putzen liege ihm nicht im Blut. Wichtige Themen seien die Senioren und die Jugend, Infrastruktur, Abwanderung zu verhindern sowie Ansprechpartner und Freund für die Bürger zu sein.

In den nächsten Tagen und Wochen möchte der Anwärter nun viel in Fluorn-Winzeln unterwegs sein, um die Leute vor Ort kennenzulernen.

Seinem Kontrahenten Rainer Betschner wünscht Buck viel Erfolg, auch wenn er sich selbst unter den Bewerbern die Rolle des Praktikers zuschreibt. "Ich wusste gar nicht, dass es möglich ist, die Bewerbung schon vor der Frist einzureichen", bezieht sich der 46-Jährige auf die Tatsache, dass Betschner schon vor Beginn der Bewerbungsfrist seine Kandidatur erklärte.