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Wie kann eine (corona-gerechte) Kandidatenvorstellung für die Bürgermeisterwahl im Januar ablaufen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Fluorn-Winzelner Gemeinderat.

Fluorn-Winzeln - Die Bürgermeisterwahl in Fluorn-Winzeln findet am 30. Januar statt. Bisher haben zwei Bewerber Interesse bekundet, gab der Amtsinhaber, Bürgermeister Bernhard Tjaden in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt. Wie viele Bewerber es letztlich sein werden, das könne man jedoch erst beim Ende der Bewerbungsfrist Mitte Januar, sagen.

Doch kann eine Kandidatenvorstellung in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Auflagen überhaupt stattfinden? Mit dieser Frage musste sich der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr notgedrungen beschäftigen.

Ist man in der Pflicht?

Ob es eine öffentliche Kandidatenvorstellung geben soll, das sei bislang nicht abschließend geklärt worden. In der Stellenausschreibung war dieser Passus nicht enthalten, da sich der Gemeinderat einig war, dass man erst einmal abwarten solle, wie sich die gesundheitliche Lage weiterentwickeln wird.

Angesichts der aktuellen Corona-Lage sei eine öffentliche Kandidatenvorstellung wie bisher üblich nicht vertretbar, hieß es von Seiten der Gemeindeverwaltung. Auch eine Online-Veranstaltung wurde als kritisch betrachtet, da grundsätzlich niemand ausgeschlossen werden dürfe und alle die Möglichkeit haben sollten, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Den Kandidaten soll dennoch die Möglichkeit gegeben werden, sich öffentlich vorzustellen. Mit der Presse habe man schon Kontakt aufgenommen, so Tjaden.

Der Beschlussvorschlag sah lediglich vor, dass es im Blick auf die Corona-Lage keine öffentliche Kandidatenvorstellung geben soll. Im Gremium wurden weitere Möglichkeiten diskutiert. Ein Vorschlag von Roland Gerster war, dass die Bürger die Möglichkeit haben sollten, Fragen an die Kandidaten zu stellen. Diese könnten dann am Ende der Bewerbungsfrist über das Amtsblatt und die Presse veröffentlicht und von den einzelnen Bewerbern beantwortet werden.

Walter Glunk regte an, dass interessierte Bürger sicherlich Wege finden werden, um sich ein Bild über die Kandidaten zu machen. Seiner Meinung nach sollten sich Kandidaten, die den Job wollen, selber darum bemühen, genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. Von daher sehe er die Gemeinde nicht in der Pflicht, eine Veranstaltung zu organisieren.

Nach der Diskussion sprach sich der Bürgermeister für den Vorschlag von Roland Gerster aus. Der Gemeinderat schloss sich an, wenn auch mit knapper Mehrheit von acht zu sechs Stimmen an und stimmte für den (erweiterten) Beschlussvorschlag.