Manfred Haas möchte Bürgermeister von Bad Rippoldsau-Schapbach werden. Viele seiner Pläne involvieren die Wiederbelebung des Kurhauses. Foto: Störzer

Manfred Haas möchte der neue Bürgermeister von Bad Rippoldsau-Schapbach werden. An kreativen Ideen mangelt es ihm nicht.

Es ist die vierte Bürgermeisterwahl, zu der Manfred Haas am 12. März antreten wird. Doch sie ist eine besondere für den 65-Jährigen, der sich auf seiner Visitenkarte als „Promoter, Visionär und Moderator“ vorstellt. Diese Wahl findet nämlich in seiner Heimatgemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach statt. „Boris Palmer ist mein politisches Vorbild“, Tübingens Oberbürgermeister, sagt Haas, der sich selbst als „grün angehaucht“ einordnet.

„Ich will etwas zum Wohle aller Bürger bewegen“, betont Haas. Es liege ihm viel daran, „dass es der Gemeinde schnell wieder besser geht“ – obwohl er viele Widersacher habe.

Im Gespräch mit unserer Redaktion wird deutlich: An kreativen Ideen mangelt es ihm jedenfalls nicht. Um seine Hauptidee zu verdeutlichen, hat sich Haas das Kurhaus in Bad Rippoldsau als Treffpunkt für das Interview ausgesucht. „Früher kamen zahlreiche Kurgäste hierher. Tanz und Kultur waren geboten“, wirft er einen Blick zurück in die Vergangenheit. „Das Café im Kurhaus sollte reaktiviert werden“, schwebt ihm vor. „Und Künstler aus Baden-Baden könnten hier auftreten.“ Doch das ist nur der Anfang.

Sollte Haas am Sonntag zum Bürgermeister gewählt werden, möchte er eine Seilbahn installieren lassen, die vom Kurhaus bis nach oben ins Gebirge führt. Die geografische Lage sei prädestiniert, sagt Haas, für einen Premiumwanderweg, der halbkreisförmig um den Gebirgsstock führt. „Und von der Seilbahn aus hätten Besucher einen hervorragenden Blick auf das ehemalige Bad, das Klösterle, den Bärenpark und sogar auf die Nordalpenkette.“ Mondscheinfahrten in der Gondel: Das schwebt ihm vor. Am Wanderweg sollten dann, wenn es nach ihm geht, Restaurants oder Berghütten entstehen, die Haas selbst betreiben möchte.

25 Rodelschlitten seien in seinem Besitz. Diese möchte Haas dann zudem vermieten. Danach gefragt, ob er diese ganzen Tätigkeiten auch neben den Aufgaben eines Bürgermeisters erledigen könnte, beteuert er, dass er Personal dafür einstellen würde. Haas ist aktuell in der Tourismusbranche tätig. Er führt ein Selbstversorgerhaus in Bad Rippoldsau. „In meinem bisherigen Berufsleben bin ich immer mit meinen Aufgaben gewachsen.“

Eine neue Währung für Touristen im Wolftal

Zudem könne er sich bessere Namen für so manch eine Ortschaft oder einen Bach in der Umgebung vorstellen. „Den Reichenbach sollte man in Sonnenbach oder Goldbach umbenennen“, findet er. Das sei griffiger für die Touristen. „Die Natur und das Wasser sind unser Kapital.“ Er möchte eine Stiftung gründen, um den Kurbetrieb wieder aufzunehmen.

Eine weitere Idee, die ebenfalls auf den Tourismus abzielt, ist die Einführung einer Währung, dem sogenannten Wolftaler. Diese Münzen sollen, so Haas, als Zahlungsmittel für Kurgäste dienen und gar eine Sogwirkung im Schwarzwald entfalten. Eine ähnliche Idee habe er bereits während in einem der anderen Wahlkämpfe der letzten Jahre präsentiert. Wenn man die „Wolftaler“ aus Silber oder Gold fertige, würden sich, so vermutet er, rasch Sammlerpreise einstellen. Und so hofft Haas darauf, dass er seine Träume schon bald aus dem Rathaus heraus verwirklichen kann.