Die Wahl ist gelaufen: Nun läuft in den Parteien die Wahlnachlese. Foto: Thomas Fritsch

Die SPD stürzt auch im Wahlkreis Calw/Freudenstadt ab – und damit ihre Parteivorsitzende.

Die SPD – und damit ihre Direktkandidatin im Wahlkreis Calw und Co-Vorsitzende der Bundespartei Saskia Esken – ist neben der FDP der große Verlierer der Bundestagswahl.

 

Mächtig abwärts ging es bei den Zahlen nicht nur bundesweit. Im Wahlkreis 280 (Calw/Freudenstadt) lagen die Sozialdemokraten sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen noch einmal deutlich hinter den Deutschland-Zahlen zurück, das ist allerdings kein Novum im konservativ geprägten Nordschwarzwald. Bundesweit holte die SPD 20,1 Prozent der Erststimmen, die Parteivorsitzende Esken in ihrem Wahlkreis nur 12,9 Prozent, das ist ein Unterschied von 7,2 Prozentpunkten.

Auch bei den Zweitstimmen bleiben die Sozialdemokraten weit hinter dem – historisch schlechten – Bundesergebnis zurück. Deutschlandweit erreichte die SPD 16,4 Prozent, im Wahlkreis Calw/Freudenstadt reichte es nur zu 12,2 Prozent. 2021 waren es noch 6,6 Prozentpunkte mehr.

In absoluten Zahlen heißt das: Von 163 676 Wählern des Wahlkreises gaben nur 20 936 ihre Erststimme an die SPD-Frontfrau. Dennoch zieht sie dank Platz eins auf der Landesliste in den Bundestag ein. Zum Vergleich: Klaus Mack erhielt 39 Prozent, das sind 63 396 Stimmen, also gut drei Mal so viele.

Vergleich mit früheren Bundestagswahlen

Auch im Vergleich mit den früheren Bundestagswahlen ging es für Esken – und die SPD – abwärts. Erstmals trat sie 2013 im Wahlbezirk an und holte dort 20,2 Prozent – das einzige Mal, dass sie die 20-Prozent-Marke knackte. Bei den Zweitstimmen kam die SPD auf 17,6 Prozent.

2017 ging es bereits deutlich nach unten. Esken holte nur noch 16,9 Prozent der Erststimmen (minus 3,4 Prozentpunkte), die Partei sackte auf 14,4 Prozent ab.

Die nächste Bundestagswahl stand 2021 an. Hier errang die SPD den Wahlsieg und holte deutschlandweit 25,7 Prozent. Auch im Wahlkreis Calw konnte sich die SPD erholen und kletterte auf 18,8 Prozent. Esken konnte dagegen nicht vom Aufschwung der Sozialdemokraten profitieren. Sie erhielt 17,2 Prozent der Stimmen (ein kleines Plus von 0,3 Prozentpunkten). Und das, obwohl ihr Gegenspieler von der CDU erstmals nicht mehr Hans-Joachim Fuchtel hieß, sondern mit Klaus Mack ein Neuling auf dem bundespolitischen Parkett angetreten war.