Nach der Wahl von Marion Schmid (Mitte) gratulierten der Landesseniorenvorsitzende Eckart Hammer (links) und Kreisseniorenvorsitzender Martin Zerrinius. Foto: Kreisseniorenrat

Seit drei Jahren vertritt Marion Schmid aus Schopfloch-Oberiflingen den Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Roten Kreuzes im Vorstand des Landesseniorenrats, nun wurde sie bei der Mitgliederversammlung wiedergewählt.

Beworben hatte sie sich mit ihren Aussagen zur Unterstützung von Menschen mit Demenz, ihrem Engagement für die Gewährleistung wohnortnaher Infrastruktur für den alltäglichen Bedarf, der Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der Suche nach Wegen aus dem Personalnotstand in der Pflege, wie der Kreisseniorenrat Freudenstadt mitteilt.

 

Der gelernten Krankenschwester standen bei der Wahl 13 Mitkonkurrierende entgegen, zehn Beisitzerposten waren zu wählen. Schmid gewann mit dem besten Stimmenergebnis aller Beisitzer der Landesorganisationen.

Bei der eintägigen Veranstaltung, an der auch der Freudenstädter Kreisseniorenvorsitzende Martin Zerrinius teilnahm, warf der Vorsitzende des Landesseniorenrats, Eckart Hammer, einen Blick auf die ältere Generation und stellte dabei fest, dass im Jahr 2023 jede fünfte Person in einem Haushalt in Baden-Württemberg 65 Jahre und älter war.

Eine Ressource, die die Gesellschaft sowie jeden Einzelnen bereichert

Die heutige ältere Generation sei leistungsfähig, kreativ sowie innovativ und zeichne sich durch eine Vielfalt an Lebensentwürfen, Bildungsniveaus und Lebensstilen aus. Sie bilde eine Ressource, die die Gesellschaft sowie jeden Einzelnen bereichere, weshalb die Allgemeinheit auf die älteren Generationen und ihre wertvollen Sachkenntnisse nicht verzichten könne. Und die Zukunft brauche das Engagement der Älteren, die sich mit den Jungen dafür einsetzen, dass auch für die kommenden Generationen die Erde lebenswert bleibt. Es gehe darum, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, einen ausgewogenen Interessenausgleich zwischen den Generationen zu schaffen und die Perspektive künftiger Generationen in heutige Entscheidungen einzubeziehen.

Seniorenvertretungen auf lokaler und Landkreisebene komme die wichtige Aufgabe zu, als Sprachrohr für die konkreten Interessen älterer Menschen zu fungieren, Wünsche zusammenzufassen und so den Forderungen an Politik und Verwaltung mehr Gewicht zu verleihen. Seniorenräte setzen sich insbesondere für diejenigen ein, die oft übersehen oder vergessen werden – Menschen auf der Schattenseite des Lebens, von Armut Bedrohte, Einsame, Isolierte, Kranke und Hilfsbedürftige.

Vor dem Hintergrund der vielfältigen Chancen und Herausforderungen des demografischen Wandels müsse eine altersgerechte Politik darauf abzielen, die Selbstbestimmung, Würde und gleichberechtigte Teilhabe älterer Menschen über alle Lebensbereiche hinweg zu stärken, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Hauptziel eines solchen „Age-Mainstreamings“ bestehe darin, eine Gesellschaft für alle Lebensalter zu erreichen, in der eine gerechtere Entwicklung innerhalb der Gesellschaft allen Altersgruppen zugute kommt.

Eine finanzielle Förderung pro Kopf von zehn Cent im Jahr

Völliges Unverständnis hatten die Delegierten der Mitgliederversammlung für die Förderung des Landesseniorenrats durch die grün-schwarze Landesregierung. Seit fünf Jahren ist der Zuwendungsbetrag der Landespolitik für die Seniorenarbeit unverändert bei 250 000 Euro pro Jahr, trotz Lohn- und Preissteigerungen in den vergangenen drei Jahren. Umgerechnet bedeutet dies bei rund 2,5 Millionen Seniorinnen und Senioren im Land eine finanzielle Förderung von zehn Cent im Jahr.

Dies hat zur Folge, dass beim dreiköpfigen Team der Geschäftsstelle die Arbeitszeiten reduziert und die Mitgliedsbeiträge um bis zu 50 Prozent erhöht werden mussten. Alle anderen, ob Vorstand oder Mitglieder im Landesseniorenrat, arbeiten ausschließlich ehrenamtlich.