Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren dominieren weiter das Bild auf den Straßen Baden-Württembergs. Foto: Murat/dpa

Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Emmendingen-Lahr beantworten im Wahlcheck unserer Redaktion Fragen, die die Menschen in der Region bewegen.

Am 23. Februar sind die Menschen aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Während die Zweitstimme an eine Partei geht, wählen die Menschen mit der Erststimme einen Direktkandidaten für das Parlament.

 

Unsere Redaktion hat Yannick Bury (CDU), Johannes Fechner (SPD), Michael Blos (AfD), Susanne Floss (Grüne), Eileen Lerche (FDP) und Amelie Quotadamo (Linke) aus dem Wahlkreis Emmendingen-Lahr Fragen zu verschiedenen Themenkomplexen gestellt. Diese Woche geht es um Klima und Sicherheit.

Muss das geplante Verbrennerverbot ab 2035 gekippt werden?

Yannick Bury (CDU): Politiker sind nicht die besseren Ingenieure. Es ist nicht die Aufgabe der Politik, einzelne Technologien vorzuschreiben oder zu verbieten. Statt auf einzelne Technologien müssen wir uns politisch darauf konzentrieren, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Mit welcher Technik das gelingt und was am Markt besteht, muss Sache der Ingenieure und Hersteller sein.

Johannes Fechner (SPD): Auch nach 2035 dürfen bei uns noch Verbrenner fahren. Länder wie China mit riesigen Märkten zeigen aber, dass der Trend zur E-Mobilität geht und den darf unsere Autoindustrie nicht verpassen.

Michael Blos (AfD): Ja. Es ist eine ideologische Fehlentscheidung, die Arbeitsplätze gefährdet, die individuelle Mobilität einschränkt und Deutschland als Technologiestandort schwächt. Statt einseitiger E-Mobilität setzen wir auf Technologieoffenheit: Innovation statt Verbote – das ist der richtige Weg für eine bezahlbare, nachhaltige und zukunftssichere Mobilität.

Wollen in den Bundestag (von links oben nach rechts unten: Yannick Bury (CDU), Johannes Fechner (SPD), Michael Blos (AfD), Susanne Floss (Grüne), Eileen Lerche (FDP), Amelie Quotadamo (Linke). Foto: Parteien

Susanne Floss (Grüne): Nein. Denn niemand will die Nutzung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verbieten. Stattdessen geht es darum, verlässliche Rahmenbedingungen für europäische Autobauer zu schaffen und sie bei der Entwicklung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu unterstützen. Verbrenner sind künftig auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig.

Eileen Lerche (FDP): Die FDP stand dem Verbrennerverbot stets skeptisch gegenüber und setzt sich für mehr Spielraum bei klimafreundlichen Verbrennern, wie den Einsatz von E-Fuels, ein. Obwohl ich es nicht für sinnvoll halte, das Verbot wieder aufzuheben, ist es entscheidend, den Weg für klimaneutrale Technologien zu ebnen und Innovationen aktiv zu fördern.

Amelie Quotadamo (Linke): Die Linke unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität, lehnt aber soziale Härten ab. Statt nur auf E-Autos zu setzen, fordern wir massive Investitionen in den ÖPNV, bessere Arbeitsbedingungen in der Bahnindustrie und eine Verkehrswende. Ein Verbot allein reicht nicht, es braucht soziale Lösungen für Beschäftigte und Verbraucher.