Im Zuge der Hauptversammlung blickt Heckler&Koch auf das zweitbeste Jahr der Firmengeschichte zurück. Der fortgesetzte, völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine unterstreiche die Notwendigkeit für die europäischen Staaten, sich für eine glaubhafte Abschreckung zu rüsten, heißt es vom Waffenhersteller.
Mit dem Großherzogtum Luxemburg setze die vierte europäische Flächenarmee auf die bewährten Sturmgewehre HK416 und HK417 aus dem Hause Heckler & Koch. Norwegen und Frankreich sind bereits seit vielen Jahren Nutzer dieser Produkte.
Bei der Bundeswehr befindet sich das HK416 derzeit in der Truppenerprobung als ersten Schritt der Einführung als G95A1. Die Produktfamilie HK416 wird laut Pressemitteilung des Waffenherstellers auch in den Vereinigten Staaten bei dem US Marine Corps, bei der US Army sowie europaweit bei nahezu allen Spezialeinheiten (unter anderem beim KSK der Bundeswehr) geschätzt.
Shooting Range in Großbritannien
„Mit unseren fortlaufend hohen Investitionen von rund 100 Millionen Euro bis 2026 in den Standort Oberndorf, den Vorbereitungen für die Belieferung der Bundeswehr mit dem HK416 und dem Fokus auf kontinuierliche Verbesserung Produktionseffizienzen leistet Heckler & Koch seinen Beitrag zum erfolgreichen Gelingen der Zeitenwende“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Jens Bodo Koch bei der Hauptversammlung.
Weiter führt er aus: „Auf dieser Grundlage sind wir nun in der Lage, unser Wachstum zukünftig kräftig zu steigern. Ein erster wichtiger Schritt ist der Zukauf einer Shooting Range in Großbritannien. Dieser stärkt die industrielle Basis und die Serviceorientierung von Heckler & Koch in UK“.
Umsatz über 300 Millionen Euro
Der Umsatz lag im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge über 300 Millionen Euro. Das operative Ergebnis lag bei 62,2 Millionen Euro; es war damit das zweitbeste der Firmengeschichte. Der Gewinn nach Steuern betrug 28,7 Millionen Euro. Für 2024 erwarte man einen höheren Auftragseingang als in den Vorjahren.
„Die langfristige Perspektive des Unternehmens ist sehr gut. Mit der Entscheidung für das HK416 (G95) durch die Bundeswehr, wird Heckler&Koch auch die dritte Generation der Flächenbewaffnung für die deutschen Streitkräfte liefern. Zudem feierte die HK433-Produktfamilie auf dem Markt ihren Durchbruch. Sie wurde nicht nur erfolgreich als neue Mitteldistanzwaffe bei mehreren Landespolizeien eingeführt. Das HK437 als Teil der 433-Familie ging auch als Sieger der Ausschreibung für die neue Sonderwaffe schallgedämpft (G39) für die Kommandoeinheiten der Bundeswehr hervor“, erläuterte Vertriebsvorsitzender Marco Geißinger die positive Auftragslage.
Strategische Zukäufe geplant
„Innovationen sind die Wurzel für künftiges Wachstum“ erklärt der Vorstandsvorsitzende Koch. „Die Innovationskraft unseres Unternehmens wird durch Produkte wie die Pistole SFP9CC, das neueste Präzisionsgewehr MR308 A6 sowie das gerade auf der Eurosatory in Paris vorgestellte, leichte Maschinengewehr HK421, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Verbündeten aus NATO und EU sowie die Sicherheitspartner der Bundesrepublik können sich somit auch in Zukunft darauf verlassen, bei der Erfüllung ihres Auftrags – der Verteidigung unserer Freiheit und Demokratie – bestens durch die Produkte von Heckler&Koch gerüstet zu sein.“
„Der bewährte Wachstums- und Investitionskurs kann dank der sehr soliden Finanzlage weiter fortgeführt werden“, erklärte Finanzvorsitzender Andreas Schnauz. „Wir sind daher in der Lage, Heckler&Koch durch strategische Zukäufe zu diversifizieren und so in hochinnovativen Geschäftsfeldern aktiv zu werden. Der Schwerpunkt wird hier auf zivilen Technologien liegen“, erklärte CFO Andreas Schnauz.