Fahrzeughalle, Container, Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug auf dem Betriebsgelände der Peterstaler Mineralbrunnen. Foto: Jehle

Die neue Rettungswache der Johanniter-Unfallhilfe in Bad Rippoldsau-Schapbach ist offiziell eingeweiht. Im oberen Wolftal ist nun schnelle Hilfe in medizinischen Notfällen gewährleistet.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Seit Mitte September ist die Rettungswache in Betrieb. Gleich in der ersten Betriebswoche waren die Johanniter für ein freudiges Ereignis im Einsatz: "Am 21. September erblickte die kleine Marie in unserem Rettungswagen das Licht der Welt", berichtete Johanniter-Landesvorstand Thomas Hanisch. Das Baby habe es besonders eilig gehabt. Doch aufgrund der topographischen Gegebenheiten rund ums Wolftal müssten die Notfallsanitäter künftig vermutlich mit weniger schönen Einsätzen rechnen.

Hanisch bedankte bei allen, die die Planung und den Aufbau der Rettungswache unterstützt haben. Dazu gehöre insbesondere Landrat Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Bernhard Waidele sowie der örtliche Bauhof, die Feuerwehr und Handwerksunternehmen. Der Rettungsdienst sei im Landkreis hervorragend aufgestellt, erklärte der Landrat in seinem Grußwort. "Mir ist es ein persönliches Anliegen, auch in ländlichen Gebieten die Hilfsfristen einzuhalten", sagte Rückert. Bad Rippoldsau-Schapbach sei gar nicht so weit weg von Freudenstadt. Aber wer die Straßenverhältnisse kenne – vor allem im Winter – wisse um deren Gefahrenträchtigkeit. "Deshalb ist es wichtig, das Netz der Rettungswagen immer enger zu verknüpfen", so Rückert.

Dank für Interimslösung

Dieser Ansicht schloss sich Bürgermeister Bernhard Waidele an. Die Wache sei wichtig für Einwohner und die Feriengäste der Tourismusgemeinde. Fast zwei Jahre habe es gedauert, bis die Umsetzung der Pläne gelungen sei. Der endgültige Standort sei noch offen. Die Rettungswache sei für eine Übergangszeit von zwei Jahren als Containerstandort auf einem Grundstück des Betriebsgeländes der Peterstaler Mineralquellen eingerichtet. Deren Geschäftsführer Klaus Bähr galt der Dank aller Redner dafür, dass diese Interimslösung ermöglicht wurde.

Am Ortseingang von Bad Rippoldsau sind sechs Container und eine Fahrzeughalle aufgebaut. Eingerichtet sind die Container mit allem, was notwendig ist, wie Rettungsdienstleiter Matthias Mast erklärte. Sanitäre Anlagen, zwei Duschräume sowie ein Aufenthaltsbereich stehen für das Rettungsteam bereit. Neben zwei Ruheräumen gibt es eine gut ausgestattete Küche. "Die Dankbarkeit der Bevölkerung ist groß, und mindestens einmal die Woche werden wir mit süßen Stückchen verwöhnt", so Jan Krieger und Michael Barth, die die Rettungswache leiten. Auch zur Eröffnung steht eine Tüte mit Zopf und Zwiebelkuchen auf dem Küchentresen.

Laut Krieger können im Rettungswagen Patienten professionell mit Sauerstoff versorgt und der Herzschlag per EKG überwacht werden. Letzteres kann direkt an die Klinik gesendet werden. Außerdem sei eine umfassende Ausstattung an Arzneimitteln an Bord. Das unabhängig einsetzbare Notarzteinsatzfahrzeug sei laut Krieger jedoch mit deutlich mehr spezialisierteren Geräten und Medikamenten beladen, die dem Arzt vorbehalten seien. Laut Rettungsdienstleiter Mast hatten die Johanniter seit Inbetriebnahme der Wache im Durchschnitt alle zwölf Stunden einen Einsatz.

Die Notfallsanitäter der Rettungswache sind täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr einsatzbereit . Wochentags von 7 Uhr bis 19 Uhr sowie samstags und an Sonn- und Feiertagen von 8 Uhr bis 20 Uhr ergänzt ein Notarzteinsatzfahrzeug den Bereitschaftsdienst.