Großes Interesse herrschte am Mittwoch in der Stadtbibliothek am Schwenninger Muslenplatz bei der Präsentation derjenigen Bürger, die Beiträge für das Buch "Heimat" zum 50-jährigen Jubiläum der Stadt geschrieben haben. Foto: Schimkat

Das Buch "Heimat", das die VHS und die Stadtbibliothek am Mittwoch vorstellen wollten, lag zwar noch nicht vor. Zahlreiche Gäste tauchten aber dennoch in die vielen interessanten Beiträge zum Thema Heimat ein.

VS-Schwenningen - Zum Thema "VS schreibt ein Buch" wurden von der Jury 45 Beiträge ausgewählt – Beiträge, die sich mit dem Thema Heimat und Villingen-Schwenningen befasst hatten, berichtete Viola Röder, Fachabteilungsleiterin bei der Volkshochschule. Das Projekt war im Rahmen des Stadtjubiläums sowie der derzeit stattfindenden Literaturtage VS ins Leben gerufen worden.

Eigentlich seien 56 Beiträge eingesendet worden, doch einige hätten nicht zum gewünschten Thema gepasst, bedauerte sie. "Es wurde uns von Lieblingsorten geschrieben, von Erinnerungen, aber auch sogenannte Schandflecke in VS wurden aufgezeigt", nannte sie einige Beispiele.

Ist Heimat mit Villingen-Schwenningen gleichzusetzen?

So hatte etwa Stephan Rößler, Leiter der Städtischen Galerie, in seinem Beitrag geschrieben, Heimat sei für ihn der Sehnsuchtsort. Der Schüler Finn Krebs möchte die Stadt repräsentieren, denn ihm sei Villingen-Schwenningen wichtig. Renate Breuning hatte in ihrem Beitrag betont, dass man sich den Ort zur Heimat mache, in dem man die Menschen so annehme, wie sie sind.

Rudolf Reim verneinte Abgrenzung und Ausgrenzung, er erlebe die Stadt als grenzenlos herzlich. Knud Eike Buchmann hatte ausgeführt, wenn man das Gefühl habe, nirgends dazuzugehören, könne das für den Menschen selbst sowie für sein Umfeld zum Problem werden. Ferner verliere man seine Heimat, wenn man sich zu nichts mehr nützlich und gebraucht fühle, so Buchmann.

Erinnerung an kuriose Szene aus der Kindheit

Kurt Becker erinnert sich im Gespräch mit unserer Redaktion in Sachen Heimat und VS an einen Szene aus seiner Kindheit: Er vergesse nie eine Musikstunde, in der er als zwölfjähriger Schüler vorsingen musste. "Ich konnte nicht singen, ich kann es immer noch nicht, aber ich musste vorsingen", erzählt er. Dreimal habe er vorgesungen, immer gleich falsch. Dann habe der Lehrer in einem Wutanfall seine Geige, "die wohl besser klang als mein Gesang, auf dem Tisch zerschmettert", so Becker. Und? "Es gab einen Aufstand in der Klasse, die anderen Schüler waren auf meiner Seite", meinte Becker trocken.

"Man darf auf das Buch gespannt sein, bestellen kann man es jedoch schon", schloss Viola Röder zufrieden ob des großen Interesses die Abschlussveranstaltung zu "VS schreibt ein Buch".