Placido A. (links) in seiner Gaststätte in Rottweil. Foto: Archiv

Über Jahre hinweg kiloweise Drogen sowie Waffen von Italien nach Deutschland geschmuggelt. Mit Video

Villingen-Schwenningen/Rottweil - Über ein Jahr nach der groß angelegten Razzia gegen einen mafiösen Drogenhändlerring im Schwarzwald, wird den neun Angeklagten nun der Prozess gemacht.

Wenn am 21. September im Landgericht Karlsruhe der Prozess gegen neun Männer im Alter zwischen 26 und 57 Jahre beginnt, dann wird die Öffentlichkeit einen Einblick darüber erhalten, wie tief die ländlichen Region zwischen dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Landkreis Rottweil im Drogensumpf steckt und welchen Einfluss dabei die italienische Mafia geltend machen konnte.

Denn die überwiegend italienischen Angeklagten hatten in der Region über Jahre hinweg kiloweise Drogen sowie Waffen von Italien nach Deutschland geschmuggelt und vor allem rund um Villingen-Schwenningen an den Mann gebracht. Daneben geht es um einen versuchten Mord in Hüfingen (Schwarzwald-Baar-Kreis), bei dem aus einem Auto heraus eine Gaststätte beschossen wurde – offenbar als Strafe  wegen Unstimmigkeiten bei den Drogengeschäften.

Im Mittelpunkt der Machenschaften soll dabei der 53-jährige Gastronom Placido A. stehen, der in Tuningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) wohnhaft war und Restaurants in Villingen-Schwenningen sowie Rottweil geführt hatte. Er sowie 16 weitere Personen wurden bei einer Razzia im Juni 2017 festgenommen. Von den nun neun Angeklagten befinden sich noch sieben in Untersuchungshaft. Vielen von ihnen wird nachgesagt, beste Verbindungen zur Mafia in Palermo zu haben.

Das Verfahren gegen zwei weitere Angeklagte wurde abgetrennt und zuvor behandelt. Insgesamt sind für die Hauptverhandlung 67 Sitzungsstage angesetzt worden.

Nach der Festnahme im Sommer 2017 hatten Kripo und Staatsanwaltschaft zu einer Pressekonferenz eingeladen gehabt: