Ein männlicher Täter hatte die Bankfiliale am Niederen Tor überfallen und flüchtete anschließend mit mehreren Zehntausend Euro Beute. Foto: Polizei Quelle: Unbekannt

Villingen-Schwenningen - "Wir werden den Bankräuber fassen", hatte Polizeichef Wössner gesagt, nachdem ein Mann die Villinger Commerzbank überfallen hatte und entkommen war. Der Kriminalpolizei fehlt nach wie vor eine heiße Spur

Villingen-Schwenningen - "Wir werden den Bankräuber fassen", hatte Polizeichef Roland Wössner am Abend des 9. Dezember gesagt, nachdem ein Mann am Mittag die Villinger Commerzbank überfallen hatte und mit 100000 Euro entkommen war. Fünf Wochen sind seither vergangen, und der Kriminalpolizei fehlt nach wie vor eine heiße Spur.

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Bezüglich der "Schnelligkeit des Erfolgs" sei der Optimismus wohl "etwas gewagt" gewesen, gesteht Wössner ein. Die Polizei habe am Tattag sehr auf die Unterstützung der Bevölkerung gesetzt und intensiv die öffentliche Fahndung betrieben. Einige Hinweise müssten auch noch geklärt werden. Bahnbrechende Erkenntnisse erscheinen derzeit aber nicht absehbar.

"Aufklärungsquote von 100 Prozent bei Banküberfällen im Kreis"

Dennoch hält Wössner an der These fest, dass der Bankräuber noch gefasst werde – es sei nur eine Frage der Zeit. Er vertraue ganz auf die Ermittlungsgruppe. Einige Mitglieder sehen Wössners öffentlichen Optimismus auch kritisch. Natürlich setze das die Kollegen unter Druck, weiß Wössner, "aber sie stehen immer unter Druck". "Wir haben eine Aufklärungsquote von 100 Prozent bei Banküberfällen im Kreis", betont er weiter, "das spornt uns an."

Die Laboruntersuchungen seien noch nicht abgeschlossen, und auch das Ergebnis einer DNA-Analyse stehe noch aus – eine entscheidende Spur, die zum Täter führen könnte. Allerdings nur, sofern er sich bereits eines Vergehens schuldig gemacht hat oder noch machen wird.

Die Ermittler seien auf der "Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen", veranschaulicht der Polizeichef. Stelle sich innerhalb der ersten vier Wochen kein Ermittlungserfolg ein, sei kein Zeitdruck mehr gegeben. Dann sei nichts mehr zu verlieren, sofern nicht die Gefahr weiterer Straftaten bestehe.

Einen konkreten Verdacht hat die Kriminalpolizei im Übrigen schon verfolgt: Ein Bürger meinte, einen Mann aus VS in den Fahndungsfotos wiedererkannt zu haben. Die Beamten gingen dem Hinweis nach, befragten den Mann und prüften sein Alibi. Nach wenigen Tagen sei klar gewesen, dass sich der Verdacht nicht bestätigt, so Wössner. "Die Person war dem Mann ähnlich, doch die Fotos sind nicht allzu gut, da ist eine Verwechslung möglich."

(kib)