Freuen sich schon auf das, was in den Räumen der VR-Arena entsteht (von links): Stadtbaumeister Sven Ketterer, Nina Fleig, Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold, Bernd Kaltenbach und Sarah Schmidt von Kabetec sowie Bürgermeister Gallus Strobel. Foto: Helen Moser

Triberg soll um eine Attraktion reicher werden: Im Gebäude des ehemaligen Greifvogel- und Eulenparks geht es für Besucher dank virtueller Realität auch in luftige Höhen.

Zwischen der Triberger Stadtverwaltung und dem Schonacher Unternehmen Kabetec müssen bis Anfang Juli noch viele Rädchen ineinander greifen. Dann soll die Virtual-Reality-Arena (VR-Arena) im Hauptgebäude des ehemaligen Greifvogelparks als neue Attraktion für Touristen und Einheimische an den Start gehen.

 

„Vor drei Monaten hat noch keiner darüber geredet“, skizziert Nikolaus Arnold, Stadtmarketingleiter in Triberg. Vor zwei Monaten begannen dann die konkreten Arbeiten – insbesondere an der Software. Und schon in wenigen Wochen sollen die ersten Besucher empfangen werden – pünktlich zur Hauptsaison im Sommer.

Kein Wunder also, dass nicht nur in der Stadtverwaltung, sondern auch beim Unternehmen Kabetec, das für die technische Ausstattung der VR-Arena zuständig ist, die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Das Projekt sei für beide Seiten „eine nicht gerade kleine Herausforderung“, sind sich Bürgermeister Gallus Strobel und Kabetec-Geschäftsführer Bernd Kaltenbach einig – vor allem, da sämtliche VR-Umgebungen eigens für die neue Attraktion entwickelt werden. „Das gibt es sonst in dieser Form nirgends“, sagt Kaltenbach. Denn die Angebote im virtuellen Raum sollen klar auf Triberg bezogen sein.

So etwa beim VR-Hochseilgarten beziehungsweise -Kletterpark, bei dem der Wasserfall im Fokus steht. „Wir wollen Triberg virtuell nachstellen“, erklärt Kaltenbach. Für die Besucher geht es gefühlt in luftiger Höhe durch einen Kletterpark – in Wirklichkeit durchschreiten sie eine festgelegte Route im Raum. Auf der sind aber auch kleinere Hindernisse zu überwinden – passend zu dem, was über die VR-Brille zu sehen ist. Für den Bau der realen Elemente ist der Bauhof mit im Boot.

Im Rollstuhl durch den Kletterpark

Für mobilitätseingeschränkte Menschen wie Rollstuhlfahrer soll es ebenfalls ein Hochseilgarten-Angebot geben, sagt Nina Fleig von der Stadtverwaltung. „So etwas habe ich bei der Recherche sonst gar nirgends gefunden“, meint Kaltenbach.

Hoch hinaus geht es für die Besucher auch bei einem zweiten Angebot in der VR-Arena: Bei einem VR-Gleitschirmflug können sie die Wasserfallstadt und ihre Umgebung von oben sehen. Beim dritten Angebot, einem VR-Escape-Room, geht es darum, in Gruppen Rätsel zu lösen.

Tourismuschef hofft auf neue Zielgruppen

Mit der VR-Arena soll einerseits wieder Leben ins Hauptgebäude des einstigen Greifvogel- und Eulenparks, der 2024 den Betrieb einstellte, einkehren. Die Stadt hat zu diesem Zweck ein Stockwerk des Gebäudes sowie Sanitäranlagen im Erdgeschoss zunächst für fünf Jahre gepachtet, erklärt Strobel.

Im Hauptgebäude des ehemaligen Greifvogel- und Eulenparks wird die VR-Arena untergebracht. (Archivfoto) Foto: Markus Reutter

Andererseits möchte die Stadt ihr touristisches Angebot ausbauen – und neue Zielgruppen erschließen, sagt Arnold. Genutzt werden kann das Angebot ab etwa acht Jahren – und nach oben gibt es quasi keine Beschränkung. Arnold hofft besonders, dass die VR-Arena geben Touristen auch Einheimische begeistern kann.

Eintrittspreis steht noch nicht fest

Und was kostet ein Besuch? Das ist noch nicht ganz sicher. Im Kombi-Ticket, das den Eintritt für Wasserfall, Triberg-Land, Schwarzwaldmuseum und Triberg-Fantasy vereint, wird die VR-Arena auf jeden Fall nicht enthalten sein, erklärt Strobel – dafür sei der Aufwand zu groß. Der Bürgermeister spricht von grob 15 bis 20 Euro Eintritt. Eine Faustformel für VR-Angebote liege bei etwa einem Euro pro Minute, sagt Arnold. Auf jeden Fall solle der Preis bezahlbar bleiben.