Affäre bei der Karlsruher Polizei. Foto: dpa

Eigentlich sollte Reinhard Renter mit Karlsruhe das größte Polizeipräsidium des Landes leiten. Jetzt wird gegen den Beamten ermittelt - wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit einem Umbau seines Dienstzimmers.

Eigentlich sollte Reinhard Renter mit Karlsruhe das größte Polizeipräsidium des Landes leiten. Jetzt wird gegen den Beamten ermittelt - wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit einem Umbau seines Dienstzimmers.

Karlsruhe - Eigentlich sollte er Karlsruher Polizeipräsident werden, jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Reinhard Renter. Der frühere Offenburger Polizeichef sollte in Karlsruhe das größte Polizeipräsidium im Land leiten, doch seit etwa zwei Monaten läuft ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Untreue gegen ihn.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe bestätigte am Donnerstag Medienberichte, wonach gegen einen Beamten aus dem Karlsruher Bereich ermittelt werde. Das Verfahren sei aufgrund einer Strafanzeige „im Zusammenhang mit dem Umbau und der Ausstattung dienstlicher Räumlichkeiten“ in Gang gekommen. Es soll um eine Küche und das Dienstzimmer von Renter gehen.

Um die Auswahl der Polizeipräsidenten hatte es zuvor monatelangen Streit gegeben. Das Stuttgarter Innenministerium hatte die Posten an der Spitze der zwölf Regional- und drei Sonderpräsidien bereits besetzt. Sie waren zum Jahresbeginn im Zuge der Polizeireform entstanden. Gegen das Auswahlverfahren hatte vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lautensack, erfolgreich geklagt.

Daraufhin hatte das Innenministerium die ursprünglich ausgewählten Führungsleute abberufen und eine neue Ausschreibung gestartet. Nur bei der Neubesetzung in Karlsruhe war das Kabinett von der ursprünglichen Personalauswahl abgewichen.

Neuer Leiter des Polizeipräsidiums Karlsruhe wird nun Günther Freisleben, der noch für wenige Monate an eine internationale Polizeimission im Kosovo gebunden ist. Renter, der seit der gerichtlich erzwungenen Rückabwicklung im Stuttgarter Innenministerium tätig ist, soll dort ein nicht näher bestimmtes Projekt leiten.