Der Naturschutzbund Nabu stellte der Universität tote und lebendige Raben zur Verfügung. (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Tierschützer kritisieren, dass an der Universität Tübingen Tierversuche an Krähen durchgeführt werden. Dort werden Forschungsarbeiten verteidigt – sie seien behördlich genehmigt.

Tübingen - Die Universität Tübingen hält trotz Vorwürfen von Tierschützern an ihren Versuchen mit Krähen fest. Die Forschung zu Hirnaktivitäten von Krähenvögeln sei „nach wie vor Teil der Grundlagenforschung“, sagte eine Sprecherin am Freitag. Die Studien seien behördlich genehmigt worden. Das Regierungspräsidium Tübingen als Aufsichtsbehörde bestätigte dies. Der „Spiegel“ hatte berichtet, die Universität habe Versuche in der Vergangenheit womöglich mit nicht ausreichenden Genehmigungen vorgenommen.

Tierschützer hatten ein Ende der Versuche mit operativen Eingriffen an Gehirnen der Tiere gefordert, nachdem bekannt geworden war, dass zwischen 2011 und 2015 dazu auch Krähen aus einem Vogelschutzzentrum des Naturschutzbunds Nabu verwendet wurden. Nach Nabu-Angaben hatte der Verband den Forschern insgesamt acht tote und sieben lebende Rabenkrähen zur Verfügung gestellt. Von der Art der Versuche habe man aber nichts gewusst.

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Die Versuche seien von Anfang an auch in Bezug auf die Krähen aus dem Vogelschutzzentrum genehmigt gewesen, betonte eine Sprecherin der Tübinger Universität. „Diese Versuche sind von uns genehmigt worden“, sagte ein Sprecher des Tübinger Regierungspräsidiums am Freitag. Von der Behörde habe es dabei „keine Verfehlungen“ gegeben.