Dass er nicht nur ein begnadeter, sondern vor allem auch ein mutiger Fotograf und Filmer ist, das bewies Reiner Harscher am Samstagabend in der Villinger Tonhalle bei seinem Multivisionsvortrag über das südliche Afrika.
Reiner Harscher ist in der vom Schwarzwälder Boten als Medienpartner unterstützten Eventreihe Story VS von Michael Hoyer kein Unbekannter, war er hier seit 2006 doch schon mehrfach zu Gast. Und auch diesmal enttäuschte er sein Publikum nicht.
Aus Namibia, Simbabwe, Botswana und Südafrika brachte er Bilder und Filmsequenzen mit, die einem hier und da den Atem stocken ließen. Zwei Meter vor einem wilden Elefanten lassen sich zweifellos fantastische Fotos machen. Dafür braucht es aber neben einem leistungsstarken Weitwinkelobjektiv auch Mut und Glück.
In einem Erdloch auf die Elefantenherde gewartet
In einem abgedeckten Erdloch ausharrend, wartete Harscher auf die Elefantenherde, die er nur durch einen Sehschlitz verfolgte. Das macht den Naturfotografen aus: Die Ideen für ungewöhnliche Perspektiven auf kleine und große Tiere, auf karge und üppige Landschaften, auf Wüsten und Gebirge scheinen ihm nicht auszugehen. Der Süden Afrikas habe es ihm besonders angetan, ist er doch eine Region der optischen Gegensätze, schwärmte Harscher: uralt und jung, schwarz und weiß, nass und trocken, heiß und kalt.
Der aus Friedrichsdorf nördlich von Frankfurt stammende Ingenieur, der mittlerweile von seinen Reisereportagen und von seiner Kunst lebt sowie Foto- und Erlebnisreisen anbietet, reist mit seiner Frau Karin jedes Jahr mehrere Monate in der Weltgeschichte herum. Das Paar interessieren nicht die Metropolen der Kontinente, sondern liebe es, der unberührten Natur und den einfachen Menschen in den Dörfern ganz nahe zu sein, erzählte er.
Süße Tierkinder und Jagddramen, der Stamm der Tongas in ihren selbstgebauten Lehmhütten, die Hereros, die für ihre Behausungen Wellblech bevorzugen und „leckere“ Raupen verzehren, atemberaubende Sonnenauf- und -untergänge und ein Sternenhimmel, der durch fehlende Luftverschmutzung den Blick frei gibt auf unsere Milchstraße – die Superlativen entlockten den Zuschauern immer wieder „Ahs“ und „Ohs“. Und die erfuhren, was es mit den „Big Five“ auf sich hat – die „großen fünf“ Tiere im südlichen Afrika. Hand auf´s Herz: Wer kann sie auf Anhieb nennen? Die Giraffe gehört nicht dazu, dafür Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und der afrikanische Büffel.
Erik Peters mit „Himalaya Calling“ zu Gast
Die nächste „story-vs“ mit dem Titel „Himalaya Calling“ erzählt Erik Peters am Freitag, 4. April, um 20 Uhr in der Neuen Tonhalle. Zusammen mit einem Freunde erklomm er mit Motorrad die höchsten Pässe der Welt. Der Kartenvorverkauf ist online (www.story-vs.de) möglich oder direkt bei Mory´s Hofbuchhandlung in Villingen und Donaueschingen oder beim Ticket-Service im Franziskaner-Kulturzentrum.