Als richtige Haltung gilt der Dreipunkt- oder Pinzettengriff. Harald Königsberger referierte zum Thema Graphomotorik.
Einen interessanten Vortrag gab es während des Elternabends in der Kindertagesstätte. Harald Königsberger referierte zum Thema Graphomotorik.
Wie kommt ein Handchirurg zur Graphomotorik? Dies sei seinem Beruf geschuldet, in der die Handchirurgie eine große Rolle spielt, so Königsberger. In seiner Praxis gibt es viele Beispiele, die auf Grund einer Fehlhaltung beim Schreiben entstehen. Da ihm das Schreiben der Kinder am Herzen liegt, sah er Handlungsbedarf, um auf Fehlhaltungen beim Schreiben aufmerksam zu machen. Um die richtige Schreibhaltung ging es in dem Vortrag. Anhand von Beispielen zeigte der Referent auf, wie es nicht sein sollte. Durch solche Fehlhaltungen kann es zu Schmerzen bis in die Schulter und den Nacken kommen. Das Schreiben sollte eine Tätigkeit des gesamten Armes sein. Keine Muskelgruppe sollte einseitig belastet werden.
Während das Schreiben für fast alle Erwachsenen völlig normal ist, erfordert das Erlernen eine Menge Geschick. Schreibhaltungen können später kaum mehr reguliert werden. So sollte es das Ziel sein, die richtige Handhabung zu fördern, um später keine Probleme zu haben. Vor dem Schreiben steht das richtige Greifen. Als richtige Haltung gilt hier der Dreipunkt- oder Pinzettengriff. Auf dem vorderen Glied wird das Schreibgerät abgelegt. Daumen und Zeigefinger führen die Schreibbewegung aus.
Feinmotorik kommt ins Spiel
Ins Spiel kommt auch die Feinmotorik, welche die Produktion grafischer Zeichen mit der Hand und einem Schreibgerät umfasst. Forscher haben auch herausgefunden, das die Finger eine nicht unerhebliche Wirkung auf das Gehirn haben. So wird hier bei der richtigen Haltung ein Rechenprozess ausgelöst. Durch den Dreipunktgriff und somit auch beim Schreiben wird dem Körper die Möglichkeit der räumlichen Erfassung aller drei Raumebenen gegeben. So ergibt sich eine motorische Kompetenz.
Damit der Schreibprozess möglichst reibungslos ablaufen kann, sollte jedes Kind bereits bei Schuleintritt über eine ausgefeilte Feinmotorik verfügen, so der Wunsch von Harald Königsberger.