Susanna Krüsch von den Landfrauen dankt Franz Link für seinen informativen Vortrag. Foto: Hoffmann

Anrufe falscher Polizisten, Schockanrufe, Enkeltrick: Betrüger schrecken vor nichts zurück, um an Geld zu kommen. Die Landfrauen hatten daher zu einem Vortrag mit dem Thema "Sicher Leben, Tipps und Tricks an Haustür und Telefon" eingeladen.

Königsfeld-Neuhausen - Referent war Franz Link von der Abteilung Prävention des Polizeipräsidiums Konstanz. Verstärkt machten derzeit Anrufe von falschen Polizisten die Runde, berichtete er. Diese wollten die Angerufenen mit falschen Aussagen verunsichern. So werde unter anderem auf Einbruchserien in der Nachbarschaft verwiesen. Dann sollten Angaben zum Vermögen oder Wertgegenständen gemacht werden. All das wolle der angeblich anrufende Polizist in Verwahrung nehmen. Tatsächlich sei in einem Fall Schmuck im Wert einer fünfstelligen Summe übergeben worden.

Die Polizei tätige niemals solch einen Anruf, stellte Link klar. Um sicherzugehen, sollte die Rufnummer der örtlichen Polizei angerufen werden. Dann werde sich schnell herausstellen, dass eine Betrugsmasche vorliegt.

Betrüger erzeugen Druck

Ein breites Spektrum bildeten die Schockanrufe. Dabei würden Schreckensszenarien erfunden, die meist im familiären Bereich liegen – etwa, dass Kinder in einen Unfall verwickelt seien. Um eine Kaution bezahlen zu können, solle sofort Geld bereitgestellt werden. So werde Druck aufgebaut.

Link zeigte ein Beispiel mit positiven Ausgang auf: Eine betagte Frau sollte einen fünfstelligen Betrag aufbringen. Da mehrere Filialen ihrer Bank über Mittag geschlossen hatten, fuhr sie zur Hauptstelle. Dort übernahm sie den Geldbetrag. Auf dem Heimweg traf sie zufällig ihre Schwiegertochter. Dieser erzählte sie von dem Anruf. Das schien der Schwiegertochter nicht geheuer. Der Betrüger rief nochmals an. Die Seniorin sagte ihm, sie habe das Geld, und ihre Schwiegertochter sei auch da. Das sei in diesem Fall wohl entscheidend gewesen. Es kam nicht zur Übergabe, sondern zu einer Anzeige bei der Polizei.

Enkeltrick weit verbreitet

Auch der Enkeltrick ist noch verbreitet. Meist gehe es um eine unerwartete Beschaffung von Gegenständen wie Handy oder Auto. Hier gelte, so Link, das kurze Wort "Geldgeschäfte der Familie werden am Küchentisch gemacht". Dies sollte allen Familienmitgliedern klar gemacht werden. Anrufe von vermeintlichen Verwandten mit irgendwelchen finanziellen Wünschen sollten generell abgelehnt werden. Geld solle nie an Unbekannte übergeben werden. Immer solle Rücksprache mit den im Anruf erwähnten Personen – in diesem Fall dem Enkel – gehalten werden. Wenn möglich sollte auch die Nummer des Anrufers notiert werden.

Betrug per Whatsapp

Aktuell mache auch eine Betrugsmasche über Whatsapp die Runde. Dabei wird eine neue Rufnummer übermittelt. Dies führe zu Betrügereien. Auch im Internet gebe es über vermeintliche Ebay-Verkäufer unredliche Aktionen.

Zurzeit seien wieder vermehrt Betrugsmaschen auch im Kreis zu verzeichnen. Link hofft, dass sein Vortrag aufgezeigt hat, besonders vorsichtig zu sein.