Kriminalhauptkommissar Axel Heiner vom Referat Prävention, Polizeipräsidium Reutlingen hat in der H15 Kulturscheune über das Thema Mediensicherheit aufgeklärt.
Der erfahrene Kriminalhauptkommissar, der viele Jahre bei der Kriminalpolizei Balingen ermittelte, hat seit 2017 täglich mit den Folgen des oft recht sorglosen Umgangs von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Zusammenhang mit Sozialen Medien zu tun.
Sein Vortrag umfasste die Themen Cybermobbing, Grooming, die Gefahren durch KI, rechtliche Aspekte und Sexting. Er gab Tipps zur Wahrung der Privatsphäre in den Sozialen Medien und beantwortete die Fragen des Publikums.
Seit 2007 das erste IPhone auf den Markt gekommen ist und ein Jahr später das erste Android-Smartphone, hat sich die Welt verändert: Der Referent zeigte ein Video eines Fahrradunfalls. Es zeigt Passanten, die währenddessen aufs Handy starren und die Situation posten. „Das stellt auf erschreckende Weise dar, wie sich die Kommunikation untereinander verändert hat“, meinte Heiner.
Negative Auswirkungen
Erforderte einen neuen Diskurs und ein Handyverbot an Schulen wie in Frankreich und den Niederlanden. In Australien gibt es ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Er zeigte Ergebnisse aus der Hirnforschung, die zeigte, dass das ständige Multitasking zu Aufmerksamkeitsdefiziten und einer geringeren Konzentrationsfähigkeit führt. Hinzu kämen soziale Faktoren. Auch der Konsum von Gewaltvideos online mache sich im realen Leben negativ bemerkbar.
Schnell süchtig
Vor allem mit dem Thema Gewalt müsse sich Heiner oft auseinandersetzen. Apps wie Tik Tok, Instagram und Facebook werden vor allem für junge Menschen als extrem gefährlich eingestuft, da sie schnell süchtig machen. Der Experte rät Eltern dazu, darauf zu achten, dass ihre Kinder nur mit einem privaten Profil und im richtigen Alter in den sozialen Netzwerken präsent sind.
Auch der Datenschutz kam zur Sprache, etwa was beim Aufnehmen und Posten von Fotos und Videos beachtet werden muss.
Weiterer Vortrag geplant
Der Vortrag des Polizisten enthielt viele Informationen über die möglichen Risiken, denen Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene im digitalen begegnen können sowie Tipps und Empfehlungen, die einen sicherheitsbewussten Umgang mit den Medien aufzeigen und verhindern können, dass junge Menschen Opfer einer Straftat werden.
Mit ihrer Präventionsarbeit im Themenfeld Mediensicherheit hat sich die Polizei das Ziel gesetzt, die Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien bei der Bevölkerung zu verbessern und sie vor den Gefahren und Straftaten der digitalen Welt zu schützen.
Da es viele Fragen gab, die über das Thema Mediensicherheit hinaus gingen, wird es einen weiteren Vortrag im zweiten Halbjahr zum Thema Cybersicherheit geben.
Der Eintritt für die Veranstaltung wurde gespendet zu Gunsten des Projektes Jugendraum Erlaheim.