Um die sogenannten Bauernkriege im Jahr 1525 ging es bei der Schwenninger Geschichtswoche.
In die Zeit der sogenannten Bauernkriege im Jahr 1525 tauchte der Historiker Casimir Bumiller während der Eröffnung der dritten Schwenninger Geschichtswoche die Zuhörer.
Die Organisatoren des veranstaltenden Heimatvereins hatten in das Sanierungsgebiet Ob dem Brückle 14 eingeladen und freuten sich einmal mehr über einen interessierten Kreis mehrerer Dutzend Gäste.
Bürgermeister Detlev Bührer dankte dem Heimatverein für das Engagement, mit welchem er bereits im dritten Jahr den Bürgern das Brauchtum und die Geschichte der Stadt, insbesondere von Schwenningen, näherbringt.
Die Vorsitzende des Heimatvereins Annemarie Conradt-Mach dankte Bumiller für seine Bereitschaft, als freischaffender Mittelalterhistoriker in eine Zeit einzuführen, welche zu Traditionen führte, die noch heute prägend für die Stadt sind.
Ewiger Kampf für die Gerechtigkeit
Für alle, die sich für die Wirren der damaligen Zeit, ihre Revolten und den ewigen Kampf für die Gerechtigkeit über alle sozialen Schichten interessierten, war dieser Vortrag goldrichtig. Bumiller machte als Auslöser der Bauernkriege die Wirren in der damaligen Zeit und eine Art Aufbruchsstimmung aus. An allen Orten im Südwesten war sie spürbar.
Die Bauernstände – auch Haufen genannt – kämpften zwischen Lahr und Konstanz für demokratische Verhältnisse und gegen die Feudalherrschaft von Adligen und Klerus.
Ihr Streben nach mehr Freiheit glich eher einem Aufruhr, der ihnen beinahe gelungen wäre. Rasch hatten sie das Sagen in ihren Haufen, die einer Art Eidgenossenschaft glichen und den Schweizer Kantonen ähnlich waren. Doch ihr Streben nach mehr Freiheit unterbanden nicht zuletzt die Städte Breisach, Radolfzell und Villingen. Sie leisteten der Eroberung der Bauern heftigen Widerstand und nahmen zur Rückeroberung der bereits verloren geglaubten Gebiete auch Gewalt mit Tausenden Toten in Kauf.
Krieg ging eher von den Feudalherren aus
Der Krieg, der vor 500 Jahren den Bauen zugeschoben wird, ging somit eher von den Feudalherren aus. Diese überfielen am 20. Juni 1525 von Villingen aus das Nachbardorf Schwenningen und zerstörten es in kurzer Zeit.
Bumiller legte die Vermutung nahe, dass sich im damaligen Überfall bis heute eine Erklärung für das teilweise besondere Verhältnis zwischen Villingen und Schwenningen findet.
An diesem Montag um 18 Uhr geht die Schwenninger Geschichtswoche im Theater am Ring mit einer Podiumsdiskussion zum Kriegende in Villingen und Schwenningen vor 80 Jahren weiter.