Zu den Zielen, die sich das neue Führungsteam der SPD-Lahr bei ihrer Hauptversammlung gesetzt hat, gehört auch die klare Abgrenzung von der AfD.
„Wir sind ein junger Jahrgang voller Tatendrang“, sagte der wiedergewählte Vorsitzende Sino Boeckmann, dem mit Iris Ludwig und Manuel Moßmann zwei neue Stellvertreter zur Seite stehen. Alle wurden einstimmig gewählt.
Ein klares Bekenntnis zur Sozialdemokratie legte Boeckmann bei der gut besuchten Hauptversammlung ab. 26 Mitglieder des SPD-Ortsverein waren zur Wahl der neuen Führungsriege erschienen, bei der auch die langjährigen Vorstandsmitglieder Monika Weismann und Peter Winkels mit Dank und Anerkennung verabschiedet wurden. Weil die Aufgabengebiete im Ortsverein immer mehr werden, einigten sich die Genossen auf eine Aufstockung der Zahl der Beisitzer. So gehören künftig sieben Beisitzer dem neugewählten Vorstand an.
128 Genossen gehören dem Ortsverein an
Geschlossenheit und Bürgernähe haben die Lahrer Sozialdemokraten auch künftig zu ihrer politischen Strategie ausgerufen, so Boeckmann. Er erhielt aus der Mitte der Sozialdemokraten viel Beifall für die Arbeit mit seinem Team in der vergangenen Amtszeit. Was alles in Lahr lief, listete Schriftführer Marc Arias-Siehl auf. Er erinnerte an zahlreiche Gespräche mit Bürgern in der Innenstadt, an die Infostände, das Adventskaffee in der Stadtmühle, die Stammtische, die Beteiligung beim Bundesparteitag und die anderen Aktivitäten in der Vorbereitung zur Bundestagswahl. „Da hat die SPD trotz positiver Resonanz in der Bevölkerung schlecht abgeschnitten“, gestand Boeckmann mit Blick auf die mageren 15 Prozent ein.
Wenig erfreulich war auch der Blick auf die Finanzen. Rechnerin Uta Dreyer berichtete, dass die Ausgaben die Einnahmen weit überschritten hätten. In Zahlen ausgedrückt: Es mussten 18 000 Euro mehr ausgegeben werden, was aber durch Rücklagen gedeckt sei. Am Jahresende 2024 bilanzierte Dreyer einen Guthabenstand in der Vereinskasse von rund 6500 Euro. „Der nächste Wahlkampf muss für den Ortsverein günstiger werden“, so Boeckmann, der sich aber darüber freute, dass 128 Genossen dem Ortsverein angehören.
Über die Arbeit im Lahrer Gemeinderat berichtete dann der SPD-Fraktionsvorsitzende Roland Hirsch. In der „Pipeline“ seien eine ganze Menge von kommunalpolitischen Aktivitäten, auch wenn davon nicht alles umgesetzt sei.
Roland Hirsch stellt diskutierte EA in Frage
Dazu zählte Hirsch das Lahrer Klinikum, dessen Zusage verschoben sei, weil auch die Förderungszusage noch fehle. Zudem nannte der Stadtrat auch die Breitmattenschule, für die eine Turnhalle notwendig sei, zumal eine dreizügige Ganztagsschule entstehen soll, für die es eine eigene Halle brauche – auch wenn dafür insgesamt drei Millionen Euro angesetzt seien.
Weitere Aktivitäten in der Kommunalpolitik, für die sich die SPD stark mache, seien die Sanierung der Innenstadt, die Planungen für die Sport-Kita im Bereich der Dammenmühle und das Krematorium in städtischer Hand – sollte es wirtschaftlich betrieben werden können. In Frage stellte Hirsch die geplante Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge – zumal Lahr schon mit 25 Prozent einen hohen Ausländeranteil habe und eine weitere Belastung schwer für die Stadt zu verkraften sei. Hirsch sprach sich noch einmal für die bereits beschlossene Erhöhung der Kindergartengebühren aus. Zudem stellte er sich klar gegen das Vorhaben der Lahrer AfD, einen eigenen OB-Kandidaten aufstellen zu wollen.
Guter Dinge zeigte sich Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner. Er betonte bei der Sitzung, dass man das Land zusammen mit der CDU voran bringen wolle.
Wahlen
Vorsitzender bleibt Sino Boeckmann, Stellvertreterinnen sind Iris Ludwig und Manuel Moßmann, Kassiererin Uta Dreyer. Schriftführer ist Marc Arias-Siehl. Außerdem wurden sieben Beisitzer gewählt. Neu sind Luciano Fleischer, Kai Schröder-Klings und Matthias Wiedemer.