Nicht begeistert war der Fischbacher Ortschaftsrat von den seitens der Verwaltung vorgeschlagenen Änderungen mit Blick auf die Anmietung der Bodenackerhalle durch Privatpersonen, die bislang nur über einen Verein möglich war.
Niedereschach-Fischbach - Vor diesem Hintergrund beschloss der Ortschaftsrat, eine Abstimmung zu diesem Thema auf die nächste Sitzung zu verschieben. Bis dahin sollen die in einer Vereinsgemeinschaft zusammengeschlossenen Fischbacher Vereine gehört werden. Erst wenn deren Stellungnahme vorliegt, will der Ortschaftsrat über den neuen Vorschlag der Verwaltung entscheiden.
Auslöser für den Änderungsvorschlag der Verwaltung war die Anfrage eines Vereinsvorsitzenden, warum er für die Anmietung von Privatpersonen unterschreiben und "den Kopf hinhalten" müsse.
Die bisherige Regelung
Die bisherige Regelung besagt, dass die Bodenackerhalle nur über einen Verein, für verdiente Mitglieder anzumieten ist und dies auch nur in Verbindung mit der Unterschrift des Ortsvorstehers. Die Gemeinde hält sich bei Schäden vollumfänglich an den Verein und die Rechnungstellung der Gemeinde erfolgt ebenfalls über den Verein. Mit Bewirtung wird ein Zuschlag von 40 Prozent auf die Grundmiete berechnet. Eine Veranstalterhaftpflichtversicherung wird ebenfalls gefordert. Zudem muss der Antragsteller Mitglied des Vereins sein.
Der neue Vorschlag
Die Bodenackerhalle soll künftig, wie schon die Eschachalle im Kernort, von der Gemeindeverwaltung direkt an Privatpersonen vermietet werden können. Die Veranstaltungsart soll begrenzt werden auf Hochzeiten und Geburtstage sowie auf zehn private Veranstaltungen pro Jahr. Zudem soll die Parksituation im Vorfeld der Anmietung geklärt werden.
Die Diskussion
Bürgermeister Martin Ragg wies darauf hin, dass man mit der vorgeschlagenen Regelung bei der Vermietung der Eschachhalle im Kernort bereits gute Erfahrungen gemacht habe. Ortsvorsteher Peter Engesser erklärte, dass er generell kein Problem damit habe, wenn die Gemeinde künftig die Vergabe übernehme. Er finde dies sogar gut, weil so letztlich nicht der Verein, sondern die Gemeinde die Verantwortung trage, wenn beispielsweise Schäden zu verzeichnen sind. Kritisch sieht Ortschaftsrätin Corina Link die geplante Einschränkung der Veranstaltungen auf Hochzeiten und Geburtstage. Sie hätte gerne gesehen, dass auch künftig Vorträge in der Bodenackerhalle möglich sein sollen. Armin Müller wollte wissen, ob die Gemeinde tatsächlich auf die "paar hundert Euro Einnahmen" aus der Vermietung angewiesen sei. Er befürchtet, dass man sich damit lediglich großen Ärger aufhalse und die Verwaltung, die ohnehin stets über ihre Überlastung klage, zusätzlich beansprucht werde. Dass die Bodenackerhalle auch an Auswärtige vermietet wird, hält er zudem nicht für notwendig.
Dieter Petrolli störte sich daran, dass die Mitglieder der Fischbacher Vereinsgemeinschaft im Vorfeld nicht gehört wurden. Peter Engesser wies darauf hin, dass die nächste Sitzung der Vereinsgemeinschaft am 26. Juli geplant sei. Er könne sich vorstellen, das Thema mit den Vereinsvorständen zu diskutieren, wobei klar sei, dass sich für die Veranstaltungen der Vereine nichts ändere. Armin Müller und Andy Ettwein plädierten dafür, die bisherige Regelung zu belassen.