In der Gaststätte "Belmondo" in der Seelbacher Marktstraße befinden sich die Kegelbahnen der Gemeinde, die aus Brandschutzgründen derzeit nicht betrieben werden dürfen. Foto: Kapitel-Stietzel

Seit Jahrzehnten sind die Kegelbahnen im heutigen Restaurant "Belmondo" ein beliebter Ort, um in Seelbach gemütlich eine mehr oder weniger ruhige Kugel zu schieben. Damit ist aus Brandschutzgründen vorerst Schluss.

Seelbach - Nicht nur im kalten Winter, sondern auch in den derzeitigen heißen Sommertagen sind Sportarten, die man gemütlich in klimatisierten Hallen oder kühlen Kellerräumen durchführen kann eine Möglichkeit, sowohl Kälte als auch Hitze zu entfliehen. Eine dieser Sportarten ist die jahrtausende alte Sportart Kegeln.

An Geburtstagen und Weihnachten beliebt

Auch im idyllischen Seelbach ist Kegeln immer noch eine beliebte Gruppenfreizeitaktivität im Ort: insbesondere an Geburtstagen und an Weihnachten, wie uns Florim Medziti erzählt. Der Inhaber des Italienischen Restaurants "Belmondo" in der Seelbacher Marktstraße betreibt in seiner Gaststätte normalerweise die von der Gemeinde gepachteten Kegelbahnen, die es in Seelbach schon seit vielen Jahren gibt. Doch derzeit kommen die Kugeln einfach nicht ins rollen: Wegen fehlender Notausgänge ist der Betrieb aus Brandschutzgründen untersagt worden.

"Die Gäste wissen bescheid", erklärt Medziti, insbesondere die Kegelgruppen, die regelmäßig die Bahnen frequentieren. Dennoch wäre er froh, wenn die Kegelbahnen wieder offen wären. Wann zusätzliche Notausgänge gebaut werden, wisse er noch nicht: "Die Gemeinde hat noch nicht gesagt wann." Der Gaststättenbesitzer hofft, dass man die notwendigen Umbaumaßnahmen im Oktober durchführen kann, während der nächsten mehrwöchigen Betriebsferien des "Belmondo".

"Der Betrieb ist derzeit untersagt", bestätigt Marion Isenmann von der Seelbacher Kämmerei. Die betroffenen Kegelbahnen befänden sich in einem Kellerbereich der Gaststätte. Ebenfalls bestätigt sie, dass die Bahnen derzeit der Gemeinde gehören, denn "sie befinden sich im Objekt Bürgerhaus im Klostergarten".

Umbau ein erheblicher finanzieller Aufwand

Laut Isenmann würde derzeit noch nicht feststehen, wann die Kegelbahnen wieder aufmachen könnten und wann die dazu nötigen Umbauarbeiten stattfinden: "Auch weil es mit erheblichen finanziellen Aufwand verbunden ist."

Für genauere Informationen zu der Entscheidung, den Betrieb der Kegelbahnen aus brandschutzrechtlichen Gründen zu verbieten, verweist sie auf die dazu zuständigen Behörden beim Landratsamt in Offenburg. Doch Auskünfte gab es dort dazu keine: "Aufgrund des laufenden Verfahrens können wir dazu leider keine Auskunft geben", hieß es von der Pressestelle des Landratsamtes.

Die Sportart

Bereits im alten Ägypten wurde gekegelt: Damit ist die Sportart eine der ältesten der Welt. Bereits im Mittelalter hierzulande als Volkssport beliebt, wurde bis in die Neuzeit hinein ausschließlich im Freien gekegelt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in Deutschland die Kegelbahnen, wie man sie heute kennt. Anders als beim Bowlen gibt es neun Kegel statt zehn Pins.