Der von den USA gejagte Geheimdienstexperte Edward Snowden will nach Verlassen des Moskauer Flughafens Scheremetjewo seinem Anwalt zufolge vorerst in Russland bleiben. Foto: dpa

Der von den USA gejagte Geheimdienstexperte Edward Snowden will nach Verlassen des Moskauer Flughafens Scheremetjewo seinem Anwalt zufolge vorerst in Russland bleiben. „Er hat derzeit nicht die Absicht, nach Lateinamerika zu fliegen“, so Anatoli Kutscherena.

Moskau - Der von den USA gejagte Geheimdienstexperte Edward Snowden will nach Verlassen des Moskauer Flughafens Scheremetjewo seinem Anwalt zufolge vorerst in Russland bleiben. „Er hat derzeit nicht die Absicht, nach Lateinamerika zu fliegen“, sagte Snowdens russischer Anwalt Anatoli Kutscherena am Donnerstag der Agentur Itar-Tass zufolge. Dort hatten Venezuela, Ecuador und Bolivien dem US-Bürger Snowden Zuflucht angeboten.

Der 30-Jährige habe ihm gegenüber angedeutet, dass irgendwann sein nächstes Reiseziel in Europa liegen könnte, sagte Kutscherena. „Die Entscheidung trifft allein er. Zunächst wird er sich auf russischem Gebiet aufhalten.“

Die prominente russische Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina begrüßte die Entscheidung der Führung in Moskau, Snowden vorläufiges Asyl zu genehmigen. „Ich bin sehr froh, dass er Zuflucht bekommt“, sagte Gannuschkina. Die russische Migrationsbehörde bestätigte, dass sie Snowden ein entsprechendes Dokument mit einjähriger Laufzeit ausgestellt habe.

Es handele sich um einen „völlig normalen Fall“, behauptete Sprecherin Salina Kornilowa. „Die Causa Snowden ist kein Einzelfall. Allein in diesem Jahr haben wir mehr als 1000 solcher Anträge schon bearbeitet“, sagte sie. Snowden hatte den Flughafen nach mehr als einem Monat unbemerkt von der Öffentlichkeit verlassen.