Im Frühjahr werden manche Wiesen auch gewalzt, um die Unebenheiten des Winters zu beseitigen. Foto: Lothar Schwark

Rund um Freudenstadt wird das aktuelle Frühlingswetter von „Sonne pur“ geprägt. Nach Prognosen der einzelnen Wetterdienste wird sich daran bis voraussichtlich 13. April wenig ändern.

In Freudenstadt wurden vom 1. März bis zum 6. April gerade einmal 36 Liter Niederschlag gemessen, davon am 1. und 2. März drei Zentimeter Schnee. Das geht aus den Daten der automatischen Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf dem Kienberg hervor.

 

Marc Joussen von der DWD-Niederlassung in Stuttgart-Schnarrenberg geht davon aus, dass das viel zu trockene und sonnige Wetter noch bis zum kommenden Sonntag andauern wird.

Luft- und Bodenfrost brachte die Nacht von Sonntag auf Montag. Wie sich das Ganze auf die Pflanzenwelt und ihre Knospen auswirkt, ist noch nicht absehbar. Nach den Frostnächten steigen die Temperaturen langsam wieder an. Ab Mittwoch dürfte die Nachtfrostgefahr fürs Erste gebannt sein. Dafür hat das Wetter zum Wochenende wieder Saharastaub im Gepäck.

Änderung Mitte April

Die Wettermodelle gehen davon aus, dass sich die feste Omega-Lage, eine „blockierende Hochdrucklage“, über Deutschland nach und nach ab Mitte April auflösen wird. Damit wird der Weg für Tiefdruckgebiete aus dem Südwesten wieder frei. Die haben im Normalfall feuchte Luftmassen vom Atlantik und dem Mittelmeer im Gepäck. Aktuell wird Freudenstadt weiter von trockener Festlandluft aus Nordosten geflutet. Die sorgt seit Tagen dafür, dass die Böden immer mehr austrocknen. Spürbar ist das besonders in den Muschelkalkböden im Gäu.

Nicht ganz so ernst ist die Lage bei Buntsandstein oder Lehmböden. Während Landwirte im Gäu und um Nagold herum über jeden Tropfen Regen froh wären, sehen es Musbacher Landwirte noch etwas entspannter. Hier sind die Wiesenflächen aktuell noch mit Wasser versorgt.

Landwirte nutzen Wetter

Mit der Winterfrucht geht es voran, das Gras sprießt. Kartoffeln werden je nach Höhenlage meist erst Ende April gepflanzt, der Mais kommt in der Regel im Mai ins Erdreich. Hier wären wieder trockene Arbeitsbedingungen von Vorteil. Auf der Musbacher Hochfläche wird das trockene Wetter auch dazu genutzt, weiter die Wiesen oder Äcker zu bearbeiten. Jetzt hoffen nicht nur die Landwirte, dass Petrus ab Mitte April den ersehnten Regen schickt.

Regen könnte auch das Vogelschutzgehölz am Ostende des Musbacher Fluggeländes vertragen. Dort sind die Abflussgräben nahezu ohne Wasser. Trotzdem schmücken Schlüsselblumen und weitere Frühlingsblüher das Areal. Musbach und seine Durchgangsstraße sind von einem eindrucksvollen Frühlingsgruß bunter Narzissen geprägt. In leuchtendem Gelb zeigt sich dort der Frühling in Bestform. Deutlich zu trocken sind weiterhin die heimischen Waldflächen.

Ein Blick zurück

Joussen hat zum Vergleich nach ganz trockenen Frühjahren geschaut. So war das Frühjahr 2011, die Zeit vom 1. März bis zum 31. Mai, mit gerade 109,9 Litern in Freudenstadt das trockenste seit 1951.

Jetzt gilt es erstmal, die sonnenreichen Tage zu genießen. Denn es gilt weiterhin: „Der April macht, was er will“.