Erst soll einer der beiden Angeklagten mit seinem Auto auf die Bauarbeiter losgefahren sein, dann holte er seinen Bruder. Als Schlagwerkzeuge setzten sie einen Wagenheber und einen Feuerlöscher gegen die Arbeiter ein. Foto: Gert Ungureanu

Nach einem Streit an einer Baustelle in Gauselfingen gingen zwei junge Männer massiv gegen Arbeiter vor. Bald stehen sie vor Gericht.

Der Fall, bei dem im Juni zwei Männer in Gauselfingen, Zollernalbkreis, auf Bauarbeiter losgegangen sind, wird am Montag, 10. November, vor der Großen Jugendkammer des Landgerichtes Hechingen ab 9 Uhr, verhandelt.

 

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Die Staatsanwaltschaft Hechingen erhebt gegen zwei Brüder Anklage – unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Dem 21-Jährigen wird vorgeworfen, durch seine Fahrweise mit überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen zu sein. Deshalb soll einer der Bauarbeiter ihn aufgefordert haben, langsamer zu fahren. Aus Wut darüber, davon geht die Staatsanwaltschaft aus, sei der 21-Jährige zielgerichtet auf zwei in der Baugrube beschäftigte Arbeiter zugefahren. Die beiden Männer hätten sich demnach nur durch einen Sprung zur Seite retten können.

Die Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft

Im Anschluss soll der 21-Jährige seinen 20-jährigen Bruder geholt haben, um den gemeinsam gefassten Plan, die Bauarbeiter umzubringen, zu verwirklichen. Dabei habe der 21-Jährige mit einem Wagenheber zugeschlagen, während der 20-Jährige einen Feuerlöscher benutzte. Beide, so die Ermittlungen, schlugen dabei bewusst in Richtung der Köpfe ihrer Opfer. Einer der Männer konnte ausweichen, das andere trug erhebliche Handverletzungen davon. Die beiden Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft und schweigen bislang zu den Vorwürfen.

Mehrere Verhandlungstage angesetzt

Zur Tatzeit wohnten sie als ukrainische Kriegsflüchtlinge in Gauselfingen. Ob sie wirklich ukrainischer Nationalität sind, wird sich vermutlich in der Verhandlung klären Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.