K.O.-Tropfen waren wohl in Tennenbronn im Spiel. Foto: s-motive - stock.adobe.com/S-MOTIVE

Nach einem möglichen ersten Vorfall in den Wochen vor der Fasnet, jetzt der erhärtete Verdacht, dass drei Frauen, die das Narrendorf besucht hatten, aufgrund von K.-o.-Tropfen in eine Klinik eingeliefert werden mussten.

Mehrfach am Abend hatte Moderator Udo Reinke beim Narrendorf Tennenbronn auf die Gefahren von K.O.-Tropfen hingewiesen und auch mögliche Täter gewarnt.

 

Jetzt aber ist ziemlich klar, dass drei Besucherinnen wohl aufgrund von K.O.-Tropfen, die in der Regel Gammahydroxybutyrat (GHB), das auch als Liquid Ecstasy bekannt ist, enthalten, konsumiert haben könnten.

Das Polizeipräsidium hatte mitgeteilt, dass drei 16, 18 und 19 Jahre alte Frauen „nach dem Konsum eines Getränks“ am Fasnetssamstagabend gegen 22.30 Uhr hätten ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.

Aufgrund der teils geringen Alkoholisierung der Betroffenen gehen die Beamten davon aus, dass sie durch K.o.-Tropfen beeinträchtigt wurden.

War das GHB im Getränk?

Zunächst war am Abend nicht klar gewesen, ob das GHB tatsächlich über ein Getränk aufgenommen wurde, oder auf andere Weise.

So hatte es zunächst auch einen Hinweis darauf gegeben, dass möglichweise auch präpariertes Toilettenpapier zu einer Aufnahme der Substanz über die Schleimhäute hätte Ursache sein können.

Laut Angaben der Polizei dauern die Ermittlungen derzeit noch an.

Die veranstaltende Zunft, so Tennenbronns Ortsvorsteher Manfred Moosmann, habe alles richtig gemacht. So habe es deutliche Warnungen gegeben, mehr hätte man als Zunft nicht tun können. Und auch der Hinweis, dass eben jeder auf sich selbst und auch auf seine Freunde aufpassen müsse, gelte in solch einem Fall. Zudem hatte Moosmann bei der Schlüsselrückgabe nochmals deutlich gemacht, dass man in Zukunft an der Fasnet auf Zweierlei verzichten könne: K.O.-Tropfen und K.O.-Tropfen. Und er bat die Veranstalter auch „auf ihre Gäste aufzupassen.“

Nach bisherigen Informationen sollen die drei betroffenen Frauen einer Zunft aus einem benachbarten Landkreis angehören.

Polizei gibt Tipps

Daniel Brill, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, beantwortet auf Anfrage unserer Redaktion mehrere Fragen – wie Betroffene beispielsweise bemerkten, dass ihnen K.O.-Tropfen verabreicht wurden?

Brill: „Sofern der Vorgang als solcher nicht beobachtet wird bis zum Zeitpunkt der gesundheitlichen Nachteile – die in aller Regel nicht mit dem Verlauf des Abends in Einklang zu bringen sind – gar nicht“.

K.O.-Tropfen seien zumeist farb- und geruchlos. Der leicht salzige oder seifenartige Geschmack des Wirkstoffs GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) werde durch die Aromen in den Getränken oft überdeckt.

Eine weitere Frage unserer Redaktion lautet: „Wie schnell sollte eine betoffene Person etwas unternehmen?“ Brill meint hierzu: „Generell so schnell wie möglich. Die Problematik gestaltet sich hier in der Form, dass die Meisten der betroffenen Personen nicht an K.O.-Tropfen denken, sondern dass der Alkohol seine negativen Auswirkungen zeigt. Hilfe kann aber nur noch von medizinischer Seite aus kommen“.

Der Nachweis der Subtanzen sei nur wenige Stunden im Blut (maximal fünf Std) und nur etwas länger im Urin nachweisbar.

Der Tipp von Brill lautet: „Keine Getränke von fremden Personen annehmen und insbesondere offene Getränke niemals unbeaufsichtigt lassen“.

Info

Zeugenhinweise
nimmt das Polizeirevier Schramberg unter der Telefonnummer 07422/27 01-0 entgegen.