Gütenbachs Bürger können sich freuen: Die Wasser- und Abwassergebühren bleiben in diesem Jahr stabil. Der Gemeinderat beschloss, die aktuellen Preise beizubehalten, warnte jedoch vor möglichen Erhöhungen in den kommenden Jahren.
Eine gute Nachricht aus dem Gemeinderat von den Beratungen über die Gebühren für Wasser und Abwasser: Beide Gebühren können nach Überprüfung der Finanzlage auf dem bisherigen Stand belassen werden mit 2,99 Euro einschließlich Mehrwertsteuer für Wasser und 3,30 Euro für Abwasser je Kubikmeter. Allerdings wurde deutlich, dass in den nächsten Jahren wieder mit Preissteigerungen zu rechnen ist.
Die Gebühren für Wasser und Abwasser müssen kostendeckend sein. Bei zu geringen Einnahmen in einem Jahr entsteht eine Kostenunterdeckung, die dann wieder bei der nächsten Kalkulation ausgeglichen werden muss.
Ebenso gibt es eine Kostenüberdeckung, die dann die anfallenden Kosten im Folgejahr reduziert. Bei der Kalkulation müssen die entstehenden Kosten beispielsweise für Wasserleitungen oder Bau der Kläranlage gegen die Einnahmen wie Zuschüsse, Einnahmen von Grundgebühren und ähnlichem gegengerechnet werden.
Beim Wasser werden für dieses Jahr Kosten von 230 000 Euro kalkuliert gegenüber Einnahmen von 89 000 Euro. Die Differenz von 141 000 Euro muss nun auf das verkaufte Wasser umgerechnet werden. Die benötigte Wassermenge von 50 200 Kubikmeter errechnet man aus dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Das ergibt einen Preis von 2,81 Euro netto je Kubikmeter.
Durch eine geringe Überdeckung 2021 und 2022 sinkt der Preis auf 2,80 Euro netto beziehungsweise 2,99 Euro brutto. Damit ändert sich der Preis gegenüber dem vergangenen Jahr nicht.
Abwassergebühr im fünften Jahr konstant
Ähnlich erfolgt die Kalkulation beim Abwasser mit einer kleinen Differenz bei der Abwassermenge zur Wassermenge. Hier kalkuliert man mit Kosten von 263 000 Euro gegenüber Einnahmen von 75 000 Euro. Die resultierenden 187 000 Euro werden auf die Abwassermenge von 55 500 Kubikmeter umgelegt. Auch hier sinkt dann der kalkulierte Preis von 3,38 Euro je Kubikmeter durch eine Überdeckung von 2020 bis 2022 auf 3,30 Euro. Damit ist die Abwassergebühr inzwischen im fünften Jahr konstant.
Kämmerer Marcel Dold macht aber bei diesen Rechnungen deutlich, dass im kommenden Jahr sowohl bei Wasser wie Abwasser durch verschiedene Maßnahmen sowie die Verrechnung von Unterdeckungen die Gebühren steigen müssen. Daher wurde beschlossen, die Kalkulation für 2026 bereits im Herbst dieses Jahres durchzuführen, um zum 1. Januar die neuen Preise vorlegen zu können. Angesprochen wurde auch die mögliche Erhebung einer Konzessionsabgabe.
Konzessionsabgabe wird abgelehnt
Wie bei Gas oder Strom üblich, kann die Gemeinde auch beim Wasser für die Bereitstellung eine Konzession verlangen, die dann der Stadtkasse zugutekommt. Der Gemeinderat entschied sich allerdings gegen eine solche Abgabe. Dafür müsste ein sogenannter Eigenbetrieb gegründet werden, der zusätzliche Verwaltungskosten verursacht, und ein Steuerberater beschäftigt werden.
Die Gesamtkosten für diesen Eigenbetrieb einschließlich der Konzessionsabgabe würden bei 25 000 Euro liegen, die dann auf die Bürger umgelegt werden und zu einer deutlichen Preiserhöhung beim Wasser führen. Die Einnahmen aus der Konzessionsabgabe für die Gemeinde liegen aber nur bei 6000 Euro. Das sei unverhältnismäßig. Lorenz Wiehl bezeichnete unter diesen Bedingungen eine solche Abgabe sogar als „Betrug an den Mitbürgern“. Daher wurde die Konzessionsabgabe auch einstimmig abgelehnt.