Im März sind die Arbeiten für die Hesse-Bahn im Zentrum Calws angelangt – dem ZOB. Wie es dort vorangeht und warum es eine „komplizierte Baustelle“ ist, erklärt Andreas Quentin von der Stadt Calw.
Mitte 2025 soll die Hesse-Bahn fahren – diesmal wirklich. Schon mehrfach wurde dieser Termin verschoben. 2018 könnten die Züge rollen, hieß es einst, dann war von einem Betriebsstart 2020 die Rede, eine Zeit lang von 2022, später war ein Start für 2023 prognostiziert. Aktuell ist von einer Fertigstellung im dritten Quartal 2024 die Rede – bis der erste Fahrgast einsteigt, dürfte es aber 2025 werden, wie das Landratsamt vor einiger Zeit mitteilte. „In der Zwischenzeit finden verschiedene technische Prüfungen und Abnahmen statt. Ebenso erfolgt der Probebetrieb“, hatte die Pressesprecherin Janina Dinkelaker erklärt.
Steg soll über Pfingsten eingehoben werden
Zu den Vorbereitungen für den Betrieb der Hesse-Bahn gehören auch diverse Umbauarbeiten am ZOB in Calw. Beispielsweise muss der Turm, in dem sich das Treppenhaus und die Aufzüge befinden, um elf Meter erhöht werden, von diesem Turm muss ein Steg zu den Gleisen eingehoben werden, und so weiter. Begonnen haben diese Arbeiten im März.
Jüngst wurde das Widerlager bergseitig am Turm fertiggestellt, sagt Andreas Quentin, Fachbereitsleiter Planen, Bauen, Verkehr, bei der Stadt Calw. In dieses wird der Steg eingehängt, der von dem Turm zu den Gleisen der Hesse-Bahn führen soll.
Dieses 2,50 Meter breite Bauwerk soll über Pfingsten 2024 eingehoben werden. Am Stück übrigens, mit einem gewaltigen Kran. Dies war eigentlich schon für die kommenden Wochen geplant. Doch weil sich an den Plänen für den Steg noch etwas geändert hat, verzögert sich das „Einfliegen“ desselben.
Verbindungsweg wohl im ersten Halbjahr 2024 fertig
An der anderen Seite des Turms werden die Arbeiten im September fortgesetzt, kündigt Quentin an. Hierbei geht es insbesondere darum, das Bauwerk für dessen Erhöhung um elf Meter vorzubereiten, die im ersten Quartal 2024 fertig sein soll.
Eine dritte Baustelle ist der Weg, der vom Steg, beziehungsweise von den Gleisen aus, parallel ins Wohngebiet in Richtung Eduard-Conz-Straße/Krankenhausareal führen soll. Für diesen müssen Fundamente gelegt und Bohrungen vorgenommen werden, was voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 erledigt sein wird, wie Quentin in Aussicht stellt. Im Herbst sollen die Ausschreibungen rausgehen. Bis vor wenigen Tagen hatte man noch mit einer Fertigstellung um Ostern herum geplant. Doch das werde wohl nicht reichen, meint er. Der Zeitplan für den Weg hänge davon ab, wie der Bahnsteigausbau sowie der Gleisbau vorangehen, fügt Quentin an. „Wir sind da noch in Abstimmung.“
Überhaupt sei der ganze ZOB-Umbau sehr abstimmungsintensiv, sagt der Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung. Das liegt daran, dass die Stadt Calw, die Stadtwerke, die Deutsche Bahn und der Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn daran beteiligt sind. „Viele unterschiedliche Zuständigkeiten“, meint Quentin dazu. Dementsprechend müsse stets miteinander gesprochen und der Zeitplan aktualisiert werden. „Aber das ist ganz normal.“
Der ZOB-Umbau sei „eine komplizierte Baustelle“, weiß Quentin. Aber: Dafür laufe es ganz gut. Nach der Sommerpause, die auf der Baustelle gerade noch herrscht, geht es im September weiter.