Um eine sichere Fahrt im Winter gewährleisten zu können, gibt es ein paar Dinge zu beachten. (Symbolfoto) Foto: Pixabay/AlyssiaB17

Die Kälte kommt und die Autos müssen auf den Winter vorbereitet werden. Wie diese Vorbereitung am besten aussieht, erzählt Jörg Widmann vom Abschleppdienst Widmann aus Balingen. Außerdem verrät er, welcher frostige Einsatz ihm besonders in Erinnerung geblieben ist.

Der Winter steht vor der Tür, die ersten Minusgrade wurden mancherorts bereits geknackt – und für Autofahrer ist es allerhöchste Zeit, ihr Fahrzeug für die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

 

Wie Jörg Widmann erzählt, seien die häufigsten Unfälle beim ersten Kälte- und Wintereinbruch vor allem den fehlenden Winterreifen geschuldet. „Wer jetzt also noch keine Winterreifen drauf hat, sollte das dringend nachholen.“

Als Richtwert für die optimale Nutzungszeit der Reifen dient laut Widmann die Eselsbrücke „Von O bis O“ – also von Oktober bis Ostern. „Und natürlich auf den Reifendruck und die Profiltiefe achten“, erinnert Widmann. Mindestens vier Millimeter Tiefe sollten die Reifen für eine sichere Fahrt noch aufweisen.

Das Alter der Batterie berücksichtigen

„Ab einem gewissen Alter brechen außerdem die Autobatterien zusammen“, weiß der Experte. Bei den heutigen Fahrzeugen sei das etwa ab fünf Jahren der Fall. „Das liegt daran, dass sie durch die viele Elektronik, die mittlerweile verbaut wird, einfach stärker belastet sind.“

Vorbeugen könne man dem nicht, denn meistens käme der Verschleiß nicht langsam, sondern viel eher schlagartig. „Da hilft nur, eine neue Batterie zu kaufen“, meint Widmann.

Bei älteren Batterien sollte also vor allem im Winter darauf geachtet werden, längere Strecken zu fahren oder die Batterie aufzuladen. Denn durch die Nutzung von verschiedenen Beheizungen sinkt die Ladungsbilanz der Batterie – und die Minusgrade sorgen zudem dafür, dass das Aufladen länger dauert.

Verhalten bei E-Autos noch unklar

Wie sich das bei E-Autos verhält, lässt sich allerdings nur schwer sagen. „Dafür sind die Erfahrungswerte immer noch zu gering“, erklärt Widmann. Generell gelten bei der Nutzung von Heizung und anderen elektronischen Zusätzen aber dieselben Regeln wie bei Verbrennern. „Dadurch, dass alles elektronisch erhitzt und gesteuert wird, verkürzt sich im Winter die Fahrtzeit natürlich massiv“, warnt der Experte.

Flüssigkeiten im Motorraum kontrollieren

Vor Kälteeinbruch sollten neben Reifen und Batterie auch die Flüssigkeiten im Motorraum kontrolliert werden. „ Also Frostschutz, Kühlwasser und auch Scheibenwaschanlage selbst“, zählt Widmann auf.

Außerdem sei nun die richtige Jahreszeit, um vorbeugend eine wärmere Decke ins Auto zu legen. „Falls man doch mal eine Panne hat und länger warten muss.“ Und für den Fall, dass es beispielsweise aufgrund von zugeschneiten Straßen zu Verzögerungen kommt, sollte stets genügend Kraftstoff im Fahrzeug vorhanden sein.

Die Lichter überprüfen

Viele Autohäuser bieten außerdem im Herbst einen Lichttest an, bei welchem die Fahrzeugleuchten geprüft werden. „Im Winter muss die Beleuchtung natürlich zuverlässig funktionieren“, meint Widmann. Eine Fahrt am vernebelten Morgen könnte sonst schnell problematisch werden.

Erinnerung an eine kuriose Winterpanne

Trotzdem könne man manchen Situationen nicht vorbeugen, wie Widmann weiß. So sei es bereits vorgekommen, dass er einem Pärchen aushelfen musste, das „zu späterer Stunde für ein ungestörtes Schäferstündchen“ an eine etwas abgelegenere Stelle gefahren sei.

„Die beiden haben dann allerdings den Schlüssel im Auto liegen lassen“, erinnert sich Widmann und lacht. „Sie standen also leicht bekleidet, er oben ohne, in der Kälte vor dem Auto.“ In so einem Fall helfen dann auch die besten Winterreifen nicht.

Weitere Infos

Batterie prüfen
Wer sich über die aktuelle Verfassung seiner Autobatterie unsicher ist, kann diese mittels einfacher Tricks testen. Eine Anleitung dafür gibt es auf der Website des ADAC.