Mehr Gegenstöße setzen wollen Tim Nothdurft und seine HBW-Teamkollegen in Wetzlar. Foto: Eibner

Handball: Bürkle-Team ist bei der HSG Wetzlar gefordert. Deckungsverhalten im Fokus. 

"Mund abputzen und schauen, dass wir ganz anders auftreten und so vielleicht die Chance haben, um Punkte mitzuspielen", sagte Jens Bürkle, Trainer des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten, in der Pressekonferenz nach der 26:39 (17:20)-Heimniederlage am Sonntag gegen Magdeburg.

Denn viel Zeit, die Niederlage aufzuarbeiten, haben er und seine Mannschaft nicht. Schon am Dienstag steht nämlich das Auswärtsmatch bei der HSG Wetzlar (18 Uhr, Rittal-Arena) auf dem Programm.

Mit "ganz anders auftreten", meint der Sportwissenschaftler das Deckungsverhalten, denn das war gegen Magdeburg über 60 Minuten ungenügend. "Natürlich hatten wir uns das ganz anders vorgestellt. Wir müssen den Gegner im 1:1 stoppen, denn nur dann können wir aus unserer Angriffsleistung Profit schlagen. Wir brauchen die Abwehr und den Gegenstoß, und damit genau das, was uns gegen Magdeburg gefehlt hat", sagt Bürkle.

Natürlich hätte der Coach gerne zwei, drei Tage mehr Zeit gehabt, um sein Team vorzubereiten – lediglich ein Videostudium und eine Einheit mit dosierter Belastung war am Montag möglich –, Bange machen gilt für ihn trotzdem nicht, schließlich hat sein Team die drei jüngsten Partien in der Fremde gegen stärker eingestufte Mannschaften allesamt erfolgreich bewältigt – 32:26 beim TBV Lemgo, 34:32 beim HC Erlangen und 29:25 bei der TSV Hannover-Burgdorf.

Außerdem, so Bürkle, "kommt etwas auf uns zu, was wir eher mögen als die kleinen, pfeilschnellen Spieler, wie sie Magdeburg hat. Es sind eher große, schwere Jungs. Das sollte uns besser liegen. Wetzlar erinnert mich in vielen Dingen an Erlangen. Die HSG ist eine durchweg gut besetzte Mannschaft".

Beim Duell in der Rittal-Arena fordert er von seiner Mannschaft auch die nötige Geduld in der Deckung, "weil Wetzlar sehr solide und ballsicher ist, kaum einmal einen Ball mit einem technischen Fehler abgibt. Außerdem wird es uns die HSG im Angriff nicht so leicht machen, wie es Magdeburg in der ersten Halbzeit getan hat. Aber wir brauchen in diesem Jahr noch unbedingt Punkte, zwei plus X wären super."

Verzichten muss der HBW beim Tabellenelften auf Rückraumspieler James Junior Scott (Sprunggelenksverletzung) und Kreisläufer Fabian Wiederstein (Blessur am Kehlkopf), hingegen könnte Torhüter Vladimir Bozic nach auskurierter Wadenverletzung wieder in den Kader rücken. Der Einsatz von Linkshänder René Zobel ist indes noch unklar. Er lädierte sich im Magdeburg-Spiel Oberschenkel und Daumen.