Helmut Dold hat ein neues Buch herausgebracht, das er am Montag in der Lahrer Mediathek vorstellen wird. Im Gespräch sagt er, worum es dabei geht – und wie sein Leben nach dem Abschied von der städtischen Musikschule aussieht.
So mancher Rentner hat Probleme, im Ruhestand ein neues Leben zu finden. Nicht so Hemut Dold, der im vergangenen Oktober als Lehrer der städtischen Musikschule Lahr verabschiedet wurde. Aber „de Hämme“ steht nach wie vor auf den Bühnen der Region – nun gerade bei einer Lesetour für sein neues Buch. Darüber hinaus bereitet er ein Konzert am 29. März in Seelbach vor.
Herr Dold, als Sie als Musikschullehrer aufhörten, versprachen Sie, als Entertainer, Musiker und auch Autor weiterzumachen. Sieht so aus, als hätte da jemand Wort gehalten.
Seit vielen Jahren erscheint meine Kolumne „De Hämme meint“ jeden Samstag im Offenburger Tageblatt und die ersten 100 Kolumnen kamen 2023 in ein Buch. Es wurde 2500 Mal verkauft und der Reinerlös ging – wie nun auch beim neuen Buch – komplett in die Aktion „Leser helfen“. Mein neues Buch „De Hämme meint – die zweiten 100 Kolumnen“ ist bereits im Dezember auf den Markt gekommen und jetzt mache ich eine kleine Lesetour dazu durch die schöne Ortenau.
Aus eigener Erfahrung als Redakteur weiß sich, dass es gar nicht so leicht ist, sich Themen für eine Kolumne zu überlegen. Wo kriegen Sie ihre Inspiration her?
Aus Beobachtungen im Alltag. Frau Dold liefert immer wieder neuen Stoff! Aber auch meine Schwiegereltern und meine Schüler. Anregungen kommen auch einfach von Begegnungen bei Auftritten oder beim Einkaufen.
Wie geht’s Ihnen im neuen Lebensabschnitt? Sie gehören doch wohl kaum zu den Ruheständlern, die nichts mit sich anzufangen wissen und dann ihrer Frau auf die Nerven gehen.
Ich unterrichte jetzt Trompete in den Musikvereinen Wittelbach, Seelbach und Steinach und die Arbeit mit den jungen Menschen hält mich selber jung!
Und sonst so?
Ich übe auch selbst noch leidenschaftlich gern Trompete und es kann schon sein, dass das meiner Frau furchtbar auf die Nerven geht. Dabei versuche ich auch immer, neue Übungen für meine Schüler zu finden – aber auch für mich selbst, damit ich ein noch besserer Trompetenspieler werde. Außerdem lese ich gern Krimis, am liebsten von Jo Nesbø. Und in der Corona-Zeit bin ich zum Hobby-Koch geworden – ich koche sehr gern für Familie und Freunde. Mein Lieblingsgericht ist der Spirelli-Topf.
Seit Corona haben immer mehr Menschen den Eindruck, in schwierigen Zeiten zu leben. Der Krieg in der Ukraine, die geplatzte Ampel-Koalition, jetzt die Debatte um die Schuldenbremse – mit Humor gerät man hier schnell an Grenzen. Wie schaffen Sie es da, Ihre gute Laune zu behalten?
Das ist eine sehr gute Frage! Man könnte wirklich verzweifeln! Furchtbare Menschen wie Trump, Musk, Putin, Orban, Höcke, Weidel, Wagenknecht machen mir Angst! Auch in der Kommunalpolitik finde ich Leute wie Amann-Vogt, Rösch, Maygutiak einfach unerträglich! Ohne Anstand, Charakter, Niveau! Aber ... gerade jetzt braucht es den Humor! Meine Aufgabe ist es, die Menschen zum Lachen zu bringen. Und wenn ich das schaffe, bin ich glücklich!
Welcher Politiker bringt Sie zum Lachen?
Leider keiner! Hoffnung machen mir aber Menschen wie Marion Gentges, Sandra Boser, Yannick Bury und Johannes Fechner.
Was wird bei der Autorenlesung am 24. März in der Mediathek geboten?
Eine Stunde ganz lustige Unterhaltung! Ich lese drei Kolumnen, singe ein Lied, lese wieder. Frau Dold und meine Trompete sind an dem Abend auch dabei! Das ist immer ganz toll! Da freue ich mich auch sehr darauf!
Und was kommt am 29. März im Bürgerhaus Seelbach auf die Besucher zu?
Clemens Meier, der Dirigent des Musikvereins Wittelbach, war einer meiner besten Schüler an der Musikschule und ist ein ganz hervorragender Blasmusikdirigent geworden. Ich darf einige Solostücke mit dem Orchester spielen und auch ein Duett mit dem wunderbaren Pianisten Bruno Ruch aus Seelbach. Das Konzert wird große Klasse – ich möchte alle Leserinnen und Leser herzlich dazu einladen.
Darf man auch noch mit einem reinen Witze-Buch von Ihnen rechnen? Haben Sie überhaupt genug Witze in petto, die noch keiner kennt?
Nein! Es gibt leider nicht mehr so viele gute neue Witze für ein ganzes Buch! Leider hat der Silberburg-Verlag auch mein erstes Witzebuch nicht mehr neu aufgelegt (es gab sieben Auflagen) und hat Band drei vom Markt genommen, so gibt es nur noch zwei Dold’sche Witzebücher in den Buchhandlungen.
Zum Abschluss möchte ich Sie natürlich bitten, unseren Lesern einen Witz zu erzählen.
D’klei Eva frogt d’Mamma: „Du, Mamma! Könne Engel eigentlich fliege?“ „Ja, Schatz!“ „Aber d’Rita kann doch nit fliege?“ „Aber nei, Eva! D’Rita isch doch din Kindermaidli!“ „Aber, Mamma! Ich hab ganz genau ghört, dass de Babba zu de Rita gsait het, sie isch sinner kleine süße Engel!“ „Dann fliegt sie!“ Ich grüße alle Leserinnen und Leser der Lahrer Zeitung ganz herzlich! Denken Sie immer daran: Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!
Die zwei Auftritte
Lahr: Helmut Dold stellt am Montag, 24. März, um 19 Uhr in der Mediathek sein neues Buch „De Hämme meint – die zweiten 100 Kolumnen“ vor. Er liest Auszüge vor und wird auch an der Trompete zu hören sein. Angekündigt ist „eine sehr lustige Stunde“, wobei der Eintritt frei ist.
Seelbach:
Der Musikverein Wittelbach gibt am Samstag, 29. März, um 20 Uhr im Bürgerhaus das Konzert „Musik und mehr – Begegnungen“. Mitwirkende sind Bruno Ruch am Klavier und Bodo Schaffrath an der Gitarre – und Helmut Dold mit Trompete, Flügelhorn und Gesang. Der Eintritt kostet zehn Euro.