Die Gemeinde Eutingen muss sparen. Der Gemeinderat möchte ein Konsolidierungskonzept verabschieden. Foto: Daniel Begemann

Die Sparpläne der Gemeinde Eutingen treffen auch die Vereine. Zwei Sportvereine äußern sich dazu, wie sie zum Sparkurs stehen – und geben eine Anregung.

In seinem „Konsolidierungskonzept 2025“ – dem großen Sparplan für Eutingen – schlägt der Gemeinderat unter anderem eine Reduzierung der Vereinsregelförderung um 30 Prozent und ein Aussetzen der Förderung von Investitionen und Beschaffungen für Vereine vor. Bis zu 21.000 Euro an Einsparpotenzial sieht der Gemeinderat pro Jahr durch eine Kürzung der Regelförderung. Eine Aussetzung von sonstigen Förderungen würde individuell verschieden hohe Einsparungen bringen. Eine Änderung ist auch bei der Abrechnung von Bauhof-Tätigkeiten vorgesehen. Für Dritte sollen die Kosten zu 100 Prozent, für Kirche und Vereine zu 25 Prozent abgerechnet werden. Ausnahmen sollen die Beschilderung der Fasnetsumzüge und des Hoametfeschtumzugs sein. An Kirchen und Vereine wurden bislang keine Rechnungen gestellt. Das Einnahmepotenzial schätzt der Gemeinderat bei den Bauhofabrechnungen auf rund 7.500 Euro pro Jahr.

 

Der Beschluss des Konsolidierungskonzepts steht in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 23. Oktober, ab 18 Uhr in der Korntalhalle in Göttelfingen auf der Tagesordnung. Schon jetzt haben sich Vereine aus der Gemeinde auf Nachfrage unserer Redaktion zu den vorgeschlagenen Sparplänen geäußert.

Was der SV Eutingen sagt

Sebastian Lazar, erster Vorstand des SV Eutingen, sagt: „Als SV Eutingen haben wir Respekt vor der schwierigen Abwägung, die der Gemeinderat angesichts der schlechten Finanzlage treffen muss. An der notwendigen Einsparsumme in Millionenhöhe ist erkennbar, dass schmerzhafte Maßnahmen notwendig sind. Es ist aus unserer Sicht nachvollziehbar, dass alle gesellschaftlichen Bereiche einen Beitrag leisten müssen und kein Bereich vollständig ausgespart wird. So wird die Akzeptanz für das Sparpaket erhöht.“

Die Kürzung der Regelförderung sei nach Einschätzung des SV Eutingen zum aktuellen Zeitpunkt verkraftbar. „Wir werden aufgrund einer geringeren Regelförderung zum heutigen Stand kein Sportangebot einstampfen müssen“, verkündet Lazar.

Ein Investitionsprojekt, das im nächsten Jahr für den SV Eutingen anstehe, sei die notwendige Verbesserung der Abwasserentsorgungsanlage. Lazar sagt: „Dafür hatte der Verein auf einen Gemeinde-Zuschuss über 1800 Euro gemäß der aktuellen Vereinsförderrichtlinie gehofft. Wenn das Paket so beschlossen wird, wird dieser Zuschuss eher nicht kommen. Doch da die Maßnahme dringend notwendig ist, werden wir die Eigenmittel erhöhen müssen und die Maßnahme umsetzen.“

FC Göttelfingen gibt eine Anregung

Überwiegend Verständnis für die Sparmaßnahmen äußert auch der FC Göttelfingen. Vorstandssprecher Daniel Graf teilt unserer Redaktion mit: „Auch wenn die Situation für uns ernüchternd ist, sind wir uns als Verein unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Wir verstehen, dass Konsolidierungsmaßnahmen notwendig sind und sind bereit, gemeinsam mit der Gemeinde den nötigen Beitrag zu leisten und Einschnitte zu akzeptieren. Wir hoffen, dass langfristig wieder Raum für größere Projekte entsteht und die Vereinsförderung wieder vollumfänglich gewährleistet werden kann.“

Trotzdem des Verständnisses äußert der FC Göttelfingen auf Sorgen über den Sparkurs der Gemeinde. „Wir hatten eigentlich ein großes Projekt im Sinn, das ohne Förderung nicht möglich ist. Wir werden schauen, ob wir von anderen Fördermittelgebern Zuschüsse generieren können“, sagt Graf. Zudem könne der Verein derzeit noch nicht einschätzen, wie sich die Beteiligung an den Bauhofkosten niederschlägt.

Eine Anregung gibt der FC Göttelfingen dem Gemeinderat mit auf den Weg zur Beschlussfassung am 23. Oktober: „Wir würden größere Projekte/Einsparpotenziale, bei denen wirklich gespart werden kann, im Fokus sehen, damit die vielen kleinen Konsolidierungsmaßnahmen, die in dem Fall ja auch die Vereine schwer treffen, nicht nötig wären.“