Balthasar Hubmaier: „Christus ist nicht gekommen, dass er metzge, morde und brenne.“ Foto: Imago//Heinz-Dieter Falkenstein

Vor 500 Jahren sorgen die Täufer für eine sanfte Rebellion in der Kirche. Drei ihrer Wegbereiter aus dem Südwesten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Die Rebellion des Wilhelm Reublin beginnt mit einem Akt der Liebe. Er hinterlässt so etwas wie einen Tintenklecks in den offiziellen Annalen der Kirche. Der aus Rottenburg am Neckar stammende Pfarrer nimmt ein Sakrament für sich in Anspruch, das für seinesgleichen gar nicht vorgesehen ist: 1523 heiratet er im schweizerischen Witikon eine Frau mit Namen Adelheid Leemann. Reublin, auch „Röubli“ genannt, ist damit einer der ersten Priester in der Eidgenossenschaft, die in aller Öffentlichkeit den Zölibat brechen.