Beim FC Bayern überstrahlt die Suche nach einem neuen Trainer derzeit so gut wie alles. Davon hängt auch die Kaderplanung ab.
Die Wunschlösung hat sich erledigt - nun ist die Fantasie von Max Eberl mehr denn je gefragt. Es sei „die Pflicht des FC Bayern, alles einmal zu durchdenken“, sagt der Sportvorstand, und deshalb: „Auf der Liste tauchen auch ungewöhnliche Ideen auf.“ Ungewöhnlich wäre gewiss eine Rückkehr von Klublegende Franck Ribery als Assistent an der Seite von Startrainer Zinedine Zidane, über die gerade die Bild spekuliert.
Die Gerüchteküche brodelt in München - und bietet vom Duo Zidane/Ribery bis hin zu Roberto De Zerbi und Ralf Rangnick für jeden Geschmack etwas an. Klar ist beim Rekordmeister vor dem Topspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund immerhin, dass Topkandidat Xabi Alonso nicht zur Verfügung steht. Der Spanier bleibt in Leverkusen.
Druck auf Eberl ist groß
Die Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel läuft aber so oder so auf Hochtouren und überstrahlt bei den Bayern aktuell so gut wie alles. Denn vom neuen Coach wird auch die Zukunft einiger Stars abhängen. Der Druck auf Eberl ist deshalb groß, nach einigen Fehlgriffen in den vergangenen Jahren, den geeigneten Mann zu finden - und das zügig.
„Wir starten in den April, es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen, ohne dass ich mir jetzt sage, das ist der ultimative Tag“, sagte Eberl nun bei Sky. Die Entscheidung solle „so schnell wie möglich, aber auch so gut wie möglich“ getroffen werden: „Wir wollen die beste Entscheidung treffen.“
Wie schwierig das ist, machte der 50-Jährige aber auch schon deutlich. „Vielleicht ist es ein Trainer, der perfekt passen würde, aber die Rahmenbedingungen sind so exorbitant, dass wir sagen, okay, das passt vielleicht gar nicht.“ Es sei „kein Schnellschuss, wo wir sagen: „Großer Name ist machbar, ist frei, den holen wir!“.
Ralf Rangnick ein Kandidat?
Gerne hätten die Bayern Alonso geholt. Doch schon am Donnerstag hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß dessen Verpflichtung bei BR24-Sport als „sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich“ bezeichnet. Er hatte Recht.
Deshalb sei der frühere Hoffenheimer und Leipziger Rangnick, derzeit Nationaltrainer Österreichs, die erste Alternative, berichtet der kicker. Der 65-Jährige wird eine enge Verbindung zu Bayern-Sportdirektor Christoph Freund nachgesagt. Zudem werde bei den Bayern auch über Ex-Trainer Hansi Flick diskutiert.
Bei De Zerbi, der Brighton & Hove Albion trainiert, gebe es dagegen wegen der sprachlichen Komponente Zweifel. Antonio Conte und Jose Mourinho hätten die Bayern-Bosse schon ausgeschlossen. Und Zidane sei, so der kicker, nie wirklich Thema gewesen - genauso wenig wie eine Rückkehr von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Bleibt Alphonso Davis bei Bayern?
Dabei wäre eine baldige Entscheidung so wichtig für die Bayern, um die Pläne auch mit Blick auf den Kader voranzutreiben. Noch gibt es viele Fragezeichen - etwa auch bei Stars wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Alphonso Davis.
Beim Kanadier drängt Eberl nun: „Irgendein Stein muss fallen. Der Verein ist für mich immer noch der starke Part.“ Dementsprechend sei es „völlig legitim, dass man sich, egal ob Alphonso Davies oder ein anderer Spieler, irgendwann auch entscheiden muss.“
Auch der FC Bayern muss sich irgendwann entscheiden - für einen neuen Trainer.