Sowohl in Kippenheim als auch in Grafenhausen wurde beim Vorlesetag Kindenr und Erwachsenen vorgelesen.
Kippenheim - Vorlesen ist wichtig, denn "sprechen lernt man durchs Zuhören" – so steht es auf einem Infoplakat geschrieben, dass in der Kinderecke der Kippenheimer Bücherei hängt. Bereits seit 2004 gibt es den bundesweiten Vorlesetag, der genau dieses Vorlesen für Kinder fördern möchte. Erzählte Geschichten gab es am Vorlesetag – treu dem Plakat in der Kinderbuchecke – auch in Kippenheim – allerdings nicht nur für die kleinen (Vor-)Lesefans.
"Wir hatten für die Fünf- bis Achtjährigen einen Vorlesemittag", erklärt Daniela Goth vom Büchereiteam – elf Kinder waren dabei. Aber Vorlesespaß gab es auch für Erwachsene mit einem Leseabend. Während es für die Kinder die Abenteuer tierischer Helden zu erleben gab, lasen drei Gastvorleser am Abend aus Dörte Hansens "Zur See", der Autobiografie "Das Leben des Leonhard Cohen" und Brian Sewells Komödie dem neugierig machenden Titel "Pawlowa – oder wie man eine Eselin um die halbe Welt schmuggelt". Die vorgelesenen Bücher lagen außerdem direkt zum Ausleihen bereit.
Vorlesen für kleine und große Zuhörer
Goth erklärt, dass es den Leseabend für Erwachsene jedes Jahr gibt, aber man sich entschlossen hatte, das Ereignis mit dem bundesweiten Vorlesetag als Rahmenprogramm zusammenzufassen und am selben Tag abzuhalten. Für die Kippenheimer Bücherei hatte der Lesetag eine besondere Bedeutung. "Das war unsere Abschlussveranstaltung", erzählt Goth – denn es sei das letzte große Ereignis im aktuellen Büchereigebäude in der Oberen Hauptstraße gewesen. Die Bücherei ziehe im Frühjahr in das Bürgerhaus um, sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, so Goth. Der Vorlesetag sei mit elf Kindern gut besucht gewesen. Etwas enttäuscht war das Büchereiteammitglied beim Erwachsenenabend, denn "wir haben sehr viel Werbung gemacht" – aber am Ende waren nur 18 Erwachsene dabei.
Karmen Karcher, ebenfalls Teil vom Kippenheimer Büchereiteam, war in der ganzen Woche sowohl im katholischen als auch evangelischen Kindergarten der Stadt und hatte vorgelesen. Für die Teilnehmerzahl beim Erwachsenenabenderklärt sie so: "Der Abend war nicht so voll, aber viele mussten absagen, weil sie krank waren". Bei früheren Vorleseabenden habe es mehr Zulauf gegeben, doch dieses Mal wurden wegen der Erkältungswelle viele Anmeldungen zurückgezogen, so Karcher.
Bürgermeister Weber liest aus Fasentskrimi
Auch die Bücherei St. Jakobus in Grafenhausen war beim Lesetag mit dabei. Leiter Günter Kern freut sich darüber, dass 30 erwachsene Zuhörer beim Leseabend im Pfarrheim dabei waren: "Es war schön, es war eine positive Stimmung bei den Zuhörern". Alle drei Vorleser – neben Katja Wößner (Rektorin der Grundschule in Kappel und Grafenhausen) und Anja Nägele (Leiterin der Außenstelle der Volkshochschule im Ort) auch der Ringsheimer Bürgermeister Pascal Weber – hätten tolle Bücher mitgebracht, die auch Kern gefallen haben. Besonders hervor hebt der Büchereileiter das Buch des Bürgermeisters: "Totengfriss" – ein regionaler Fasnetskrimi", der im Elztal spielt. Der Abend sei rundum gelungen gewesen, erklärt der Büchereileiter. Aber auch wenn er persönlich mit der Besucherzahl zufrieden sei, hofft er dennoch darauf, das beim nächsten Mal noch mehr Zuhörer kommen.
Auch die Grafenhausener Kinder kamen nicht zu kurz, denn vorgelesen wurde auch in der Kindertagesstätte "Sonnenschein". Der Vorleser Hugo Braunstein habe sich gefreut, dass die Kinder so toll mitgemacht hatten, erzählt Kern. Laut dem Büchereileiter waren insgesamt zwölf Kinder beim Vorlesetag in Grafenhausen dabei. Kern merkt man die Freude in der Stimme an, als er sein Fazit für den Vorlesetag zieht: "Für unsere Bücherei war das sehr positiv, ich bin zufrieden."