Die Hammerschmiede Reichenbach wird am „Tag des offenen Denkmals“ am 10. September ihre Türen öffnen. Dann erhalten die Besucher Einblicke in traditionelle Handwerkskünste. Foto: Edgar Baßler

Die Stadt Lahr beteiligt sich mit kostenfreien Führungen in fünf historischen Gebäuden am „Tag des offenen Denkmals“. Dieser wird am Sonntag, 10. September, zum 30. Mal gefeiert. Zu diesem runden Geburtstag gibt es einige besondere Einblicke.

Unter dem Jubiläumsmotto „Talent Monument“ feiert der „Tag des offenen Denkmals“ sein 30-jähriges Bestehen – und Lahr feiert mit: Das Café „Süßes Löchle“, das Palais Wunderlich und der Storchenturm in der Innenstadt, das römische Streifenhaus im Bürgerpark und die Hammerschmiede in Reichenbach öffnen am Sonntag, 10. September 2023, ihre Türen. Die Stadt Lahr blickt in einer Pressemitteilung voraus, was den Besuchern der verschiedenen Orte an diesem Tag geboten wird.

 

Süßes Löchle: Das in Baden-Württemberg einzigartige und denkmalgeschützte Café „Süßes Löchle“ wurde von den heutigen Inhabern Adelheid und Roland Wagner mit großem Engagement von Grund auf erneuert, teilt die Stadt mit. Für die aufwendige und detailgetreue Sanierung des Art-déco-Cafés erhielten sie im Jahr 2020 den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg. Die Ausstattung mit einem modernen Audioguide-System zur Geschichte des Cafés ließ das „Süße Löchle“ zum ersten musealen Café in Baden-Württemberg werden. Adelheid Wagner gewährt bei zwei Führungen Einblicke in den Verkaufsraum, die Gaststube, die ehemaligen Privaträume der früheren Besitzerin Hildegard Seidl, den liebevoll eingerichteten Innenhof und die historische Backstube. Die Führungen starten um 11 Uhr und um 15 Uhr im Café „Süßes Löchle“, Friedrichstraße 14. Die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt.

Palais Wunderlich: Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück des Palais Wunderlich befindet sich neben dem denkmalgeschützten, dreiflügeligen Ensemble eine schöne Gartenanlage, stellt die Stadt das Palais vor. Erbaut wurde das stattliche Anwesen von dem Kolonialwarenhändler und Spediteur Carl Ludwig Wunderlich in den Jahren 1798 und 1799. Alexander Hugenberg berichtet in drei Führungen über die Geschichte des Anwesens sowie über die behutsamen Renovierungen von Stuckelementen, Sandsteinmauern, Dielenböden und Holztüren. Der Rundgang führt durch die Ferienwohnungen weiter in das geschmackvoll sanierte Gartenhaus und hinunter in den Gewölbekeller. Die kostenfreien Führungen starten um 10 Uhr, 13 Uhr und um 16 Uhr im Palais Wunderlich, Kaiserstraße 62. Die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt.

Storchenturm: Der Lahrer Storchenturm ist Wahrzeichen der Stadt und markanter Überrest der einstigen Tiefburg der Herren von Geroldseck. Die in den Jahren nach 1218 in staufischer Baukunst erbaute Burg verkörpert laut Stadt so viel Geschichte wie kaum ein anderes Bauwerk in der historischen Innenstadt. Am „Tag des offenen Denkmals“ öffnet der Storchenturm von 14.30 bis 18 Uhr seine Türen zum letzten Mal in diesem Jahr – danach kann er ab Juni 2024 wieder besucht werden. Bereits um 11.30 Uhr bietet Fabian Oppermann vom Lahrer Stadtmuseum eine Führung durch den Turm an und gibt einen Überblick über dessen Geschichte. Die Dauer der Führung ist auf 45 Minuten angesetzt.

Römisches Streifenhaus: Auf der Römeranlage im Lahrer Bürgerpark befindet sich die originalgetreue Rekonstruktion eines römischen Streifenhauses. Dabei handelt es sich um den vorherrschenden Haustyp in der römischen Rheinprovinz, so die Stadt in der Mitteilung. Angeschlossen ist ein archäobotanischer Garten. Bei einer Führung erklärt eine Archäologin die Entstehung der Römeranlage aus Sicht der Denkmalpflege und gibt einen Ausblick auf die weiteren Vorhaben. Die Führung beginnt um 14.30 Uhr und dauert circa 60 Minuten. Treffpunkt ist direkt an der Römeranlage, Mauerweg 9.

Hammerschmiede Reichenbach: Die Wurzeln der Hammerschmiede Reichenbach in der Schindelstraße 8/1 reichen zurück bis ins Jahr 1730. Die noch heute erhaltene Schmiede mit Hammerwerk und Wasserrad ist Zeuge traditioneller Handwerkskunst, mit der Werkzeuge, Geräte und Alltagsgegenstände geschaffen wurden. Heute beheimatet sie ein umfangreiches Museum für traditionelle Handwerksberufe und Alltagskultur. Der Schwarzwaldverein Reichenbach betreut die kulturgeschichtliche Denkmalstätte sowie das angeschlossene Bienenhaus. Er hat für den „Tag des offenen Denkmals“ von 11 bis 18 Uhr ein umfangreiches und familienfreundliches Tagesprogramm zusammengestellt, kündigt die Stadt an, mit Vorführungen in der Schmiede, Führungen durch das Heimatmuseum, fachkundigen Imkern im Bienengarten samt Honigverkauf sowie einer Holzwerkstatt, in der Kinder drechseln, sägen, hämmern und schnitzen können. Außerdem präsentieren die Mittelbadischen Schiffsmodellbau-Freunde ihre Boote und Schiffe auf der Schutter. Es gibt Mittagessen, Kaffee und selbstgebackene Kuchen. Die Hammerschmiede ist per Fahrrad und zu Fuß über den Radwanderweg Lahr-Schuttertal gut zu erreichen. Parkplätze an der Geroldseckerhalle sind ausreichend vorhanden.

Anmeldungen

Die Teilnahme an allen Führungen ist kostenfrei, informiert die Stadt. Für Führungen im Café „Süßes Löchle“ und im Palais Wunderlich ist eine Anmeldung bis Freitag, 8. September, per E-Mail an stadtmarketing@lahr.de oder vormittags unter Telefon 07821/9 10 01 28 erforderlich. Die Führungen in der Hammerschmiede, im Storchenturm und im römischen Streifenhaus können ohne Anmeldung besucht werden.