Eine Messung ergab: In der Mahlberger Eisenbahnstraße ist die Lärmbelastung zu hoch. Foto: Terkowsky

Für den Bau der neuen ortsinternen Umfahrung hat die Stadt Mahlberg ein Lärmgutachten beauftragt. Dieses untermauerte aber noch ein ein anderes Problem: Die Lärmbelastung an der Eisenbahnstraße ist aktuell schon zu hoch.

 
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Wenn die neue Kreisstraße als B 3-Umfahrung gebaut wird, soll die neue Ortsumfahrung an diese über einen Kreisverkehr angebunden werden. Das soll Rückstaus vermeiden. Das belegt ein Gutachten, der Mahlberger Gemeinderat hat für den Bau gestimmt. Das dafür nötige Lärmgutachten hat nun aber gezeigt, dass die Lärmbelastung an der Eisenbahnstraße zu hoch ist.

Verkehrsexperte Wolfgang Wahl vom untersuchenden Büro Rapp AG mit Sitz in der Schweiz sprach gar von einer „krank machenden Belastung“, der die Anwohner an der Eisenbahnstraße – so nennt sich die Kreisstraße innerorts – seit Jahren ausgesetzt seien. Das belegten die Schallmessungen auf Höhe des Hauses Nummer 12. Dort seien Belastungen von 71 Dezibel (A) am Tag und 63 Dezibel (SA) in der Nacht ergeben, was deutlich über der „Schwelle der Gesundheitsgefährdung“ liege.

Ortsinterne Umfahrung soll Verkehrslärm reduzieren

Eine geminderte Lärmbelastung könne durch die neue Ortsumfahrung über die Industriestraße und den Kreuzweg und Schmiedeweg erzielt werden, was ein zusätzliches Argument für den Bau sei. Denn mit der neuen Ortsumfahrung werde die Verkehrsbelastung auf der bestehenden Ortsdurchfahrt deutlich reduziert.

Voraussetzung für die Entlastung sei indes auch eine leistungsfähige Anbindung der neuen Ortsdurchfahrt über den Schmiedeweg an die geplante B 3-Umfahrung (K 5344) von Langenwinkel bis nach Ringsheim. Optimal funktioniere diese Anbindung über einen Kreisverkehr, das ergab das Gutachten. Eine Anbindung über Abbiegespuren oder eine Ampelanlage sorge bei mehr als 5000 prognostizierten Fahrzeugen pro Tag für erhebliche Rückstaus. Wer längere Wartezeiten bei der Einfahrt auf die B 3-Umfahrung erdulden müsse, werde auf der alten Ortsdurchfahrt bleiben und deshalb dort weiter für eine hohe Lärmbelastung der Anwohner sorgen, so die Prognose des Verkehrsexperten.

Zweifelsfrei, das ergab das Gutachten auch, steige durch die neue Ortsumfahrung auch die Verkehrslast in der Industriestraße und im Kreuzweg. Allerdings werden dort die Grenzwerte von Lärmimmissionen weder tags noch nachts überschritten.

Kreisverkehr oder Ampelanlage gefordert

Unterdessen plädieren Gutachter wie auch der Gemeinderat für die Anbindung von der Feldstraße im Ortsteil Orschweier an die B 3-Umfahrung für einen Kreisverkehr, mindestens aber für eine Ampelanlage. „Wir haben die Forderung der Stadt auf leistungsfähige Anbindungen über die neue Ortsumfahrung und den Schmiedeweg auf die neue Kreisstraße zwischen Langenwinkel und Ringsheim bereits dem Ortenaukreis mitgeteilt“, erklärte Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz am Montag vor dem Gemeinderat. Beide Verkehrsknoten haben Einfluss auf die Kosten der B 3-Umfahrung, die im Kreistag bereits beschlossene Sache ist. Die neue Ortsumfahrung geht zu Lasten der Stadt Mahlberg, an den Einmündungsbereichen wird Mahlberg wohl Anteile der Kosten zu tragen haben.

Mit der neuen Ortsumfahrung will die Stadt Mahlberg eine Ausweichstrecke für die anstehenden Kanalsanierungen in der Eisenbahnstraße schaffen und darüber hinaus neue Gewerbeflächen im Nordwesten der Stadt erschließen.

Fahrradboxen

Ein weiteres Thema, mit dem sich der Mahlberger Gemeinderat am Montag beschäftigt hat, waren die Fahrradboxen am Bahnhof Orschweier. Das Land fördert die Errichtung der 20 abschließbaren Fahrradboxen mit 57 670 Euro. Der Bescheid erreichte die Stadt zum 1. März dieses Jahres, erklärte Bürgermeister Dietmar Benz am Montag vor dem Gemeinderat. Der Betrag sei höher als erwartet, freute sich der Rathauschef. Die Gesamtkosten liegen bei rund 85 000 Euro, ausgegangenen war die Stadt von einem Zuschuss in Höhe von 30 000 Euro.