Gäste erwartet beim Tag der offenen Tür im Pflegeheim in Wildberg wieder ein geselliges Beisammensein, wie hier im Jahr 2023. (Archivbild) Foto: Sabine Stadler

Vor 160 Jahre von der württembergischen Königin gegründet, hat das Pflegeheim in Wildberg eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Jetzt wollen Belegschaft und Bewohner die lange Tradition mit einem Tag der offenen Tür feiern.

Am Sonntag, 25. Mai, hat das Alten- und Pflegeheim in Wildberg einen ganz besonderen Anlass zu feiern: Ein Tag der offenen Tür soll die 160-jährige Geschichte der Institution würdigen.

 

Interessierte Besucherinnen und Besucher erwarten dort ein Programm volle Geselligkeit und Begegnung, schreibt das Altenheim. Zusammen mit den Mitarbeitern sind es vor allem die Bewohner des Heims, die an der Gestaltung des Tages beteiligt sind.

Führungen beleuchten nicht nur die die Vergangenheit des Heims, sondern geben auch einen tiefen Einblick in den Pflegealltag.

Beginn der modernen Altenpflege

Die Geschichte nimmt Ende des 19. Jahrhunderts ihren Lauf, als Königin Olga von Württemberg – die sich schon zu Lebzeiten durch ihr soziales Engagement und der Förderung von Einrichtungen für Kranke und Menschen mit Behinderungen auszeichnete – gemeinsam mit Pfarrer Philipp Paulus aus Ludwigsburg die Notwendigkeit einer ausreichenden ambulanten Versorgung armer und alter Menschen erkannte.

Mit dem Haus der Barmherzigkeit nahm die heutige Stiftung Altenheime Backnang und Wildberg 1864 ihre erste Form an. Die von Königin Olga gegründete Institution verstand sich als reines Altenheim.

Der Grundstein für die moderne Form der Altenpflege war gelegt – die Siechenhäuser, Orte des Elends für unheilbar kranke Menschen, gehörten der Vergangenheit an. Wie sich die Einrichtung finanziell über Wasser halten konnte? „Mit Landwirtschaft und Schuhreparaturen“, schreibt das Altenheim auf seiner Webseite.

Weitere Standorte eingeweiht

Anfang des neuen Jahrhunderts übernahm die evangelische Stiftung ein weiteres Haus – das Hofgut Staigacker in Backnang. Fortan wurde aus den Häusern der Barmherzigkeit die Altersheime Staigacker und Wildberg. Seit 1999 gehört nun die Diakoniestation Wildberg zur Stiftung, im Lauf der Jahre wurden weitere Standorte um Wildberg eingeweiht, in Effringen, Ebhausen, oder zuletzt 2020 – in Neubulach.

Bei der stationären Pflege oder auch den Angeboten der Kurzzeit- und Tagespflege stehe immer die pflegebedürftige Person im Mittelpunkt, schreibt das Altenheim weiter. Dabei orientieren sich die Pflegekräfte an das ABEDL-Modell der Pflegewissenschaftlerin Monika Krohwinkel.

ABEDL, kurz für Aktivitäten, Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des Lebens, stellt das Wiedererlangen von Wohlbefinden und Unabhängigkeit der Gepflegten in den Vordergrund. „Nähe, Sicherheit und Geborgenheit“ seien erstklassige Schlüssel, heißt es auf der Webseite.