Jörg Scheiderbauer auf der Radstrecke beim Ironman in Hamburg. 4:30 Stunden war er auf dem Rad unterwegs. Foto: Kutsche Foto: Lahrer Zeitung

Triathlon: Der Offenburger Jörg Scheiderbauer qualifiziert sich mit zweitem Platz für den Ironman

Ein Offenburger begibt sich auf die Spuren von Jan Frodeno: Wie Deutschlands bester Triathlet greift auch Jörg Scheiderbauer beim Ironman auf Hawaii an.

Ein zweiter Platz beim Ironman in Hamburg genügte, dass Jörg Scheiderbauer aus Offenburg seinem großen Traum ganz nahe gekommen ist. Der Triathlet kam in der Hansestadt nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen mit einer neuen Bestzeit von 8:49 Stunden ins Ziel und sicherte sich den begehrten Startplatz für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii im kommenden Jahr.

Einschwimmen aufgrund von Corona nicht erlaubt

Fast zwei Jahre war es her, dass Scheiderbauer seine letzte Ironman Langdistanz, damals auch bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii, bestritten hat. In Hamburg fiel bei herbstlichen Temperaturen um die 14 Grad um 6.45 Uhr der Startschuss für seine Altersklasse. Da ein Einschwimmen aufgrund der Corona-Auflagen in diesem Jahr nicht erlaubt war, mussten die Athleten im wahrsten Sinne des Wortes direkt ins 17 Grad kalte Wasser springen und sich auf die Schwimmstrecke begeben. Nach 56:56 Minuten erreichte Scheiderbauer die erste Wechselzone.

Die Radstrecke umfasste drei Runden mit je 60 Kilometern. Scheiderbauer hatte schon vor dem Rennen bekannt gegeben, dass er in diesem Jahr eine Radzeit unter 4:30 Stunden erzielen will. Bei schwierigen Bedingungen mit Sprühregen und nassen Straßen spielte der Offenburger seine Stärke auf dem Rad aus und hielt gleich ab Runde eins einen Schnitt von 40 Stundenkilometern. Auch in der zweiten und dritten Runde, wo immer wieder langsamere Altersklassen-Athleten auf der teils engen Straße überrundet werden mussten, hielt er das Tempo hoch und erreichte als einer der ersten männlichen Athleten nach 4:28:31 Stunden mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40,22 Stundenkilometern die zweite Wechselzone. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 6:28 Minuten Vorsprung auf seine Verfolger.

Nun stand der härteste Teil des Rennens, der Marathon, an. Dort hatte Scheiderbauer nach der ersten von vier Runden mit muskulären Problemen zu kämpfen. "Nachdem ich den Marathon bis Kilometer zehn etwas schnell angegangen war, bekam ich Krämpfe und konnte die Geschwindigkeit nicht mehr halten. Die folgenden 30 Kilometer musste ich dann noch irgendwie durchstehen", teilt der Offenburger mit. Zwei Kilometer vor Schluss musste er die Führung in der Altersklasse abgeben und erreichte das Ziel schließlich als Zweiter der Altersklasse M 40.

Der Ironman auf Hawaii gilt als Königsklasse des Triathlon-Sports. Es ist der älteste Triathlon über die Langdistanz. Deutschlands bester Triathlet Jan Frodeno gewann den Wettbewerb schon drei Mal (2015, 2016 und 2019).