Regierungspräsidentin Sylvia Felder eröffnete in Forbach gemeinsam mit den Vertretern der Partnergemeinden – darunter Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf (Dritter von links) – und dem Landkreis Rastatt den Lachserlebnispfad. Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe

Er ist rund 15 Kilometer lang und erläutert spielerisch den Lebenszyklus des Atlantischen Lachses am Beispiel der Murg – der neue Lachserlebnispfad, der bei einer Veranstaltung in Forbach feierlich eröffnet wurde.

Regierungspräsidentin Sylvia Felder hat gemeinsam mit Vertretern der Partnergemeinden Baiersbronn, Gaggenau, Gernsbach, Forbach, Rastatt und Weisenbach den neuen Lachserlebnispfad eröffnet.

 

Der rund 15 Kilometer lange, in vier Routen unterteilte Pfad führt entlang der Murg von Baiersbronn bis Rastatt und erzählt die Erfolgsgeschichte des Atlantischen Lachses in der Murg.

Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe weiter in einer Pressemitteilung informiert, ging Felder bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung mit rund 150 geladenen Gästen, unter anderem aus dem benachbarten Elsass, zunächst auf die Geschichte des Lachses in der Murg ein: Vor mehr als 100 Jahren war dieser noch von großer kulturhistorischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Durch die intensive Nutzung der Murg im Zuge der Industrialisierung wurde der Lachs allmählich aus der Murg verdrängt und schließlich im gesamten Rheinsystem vollständig ausgerottet. In den letzten Jahrzehnten wurde der Fluss wiederbelebt und erlebt seit einigen Jahren eine Versöhnung von Wirtschaft und Natur.

Lebenszyklus des Lachses

„Der von der Fischereibehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe initiierte Lachserlebnispfad erläutert spielerisch den Lebenszyklus des Atlantischen Lachses am Beispiel der Murg“, so Felder. Sie wünsche allen Besuchern interessante Stunden bei ihrer Wanderung. Entlang der Routen erfahren sie auf über 70 Informationstafeln alles über den Atlantischen Lachs und die Murg aus verschiedenen Perspektiven: aus der historischen mit den unzähligen Überlieferungen zur Murg, zum Murgtal und zum Lachs, aus der Perspektive der reichhaltigen Natur des Murgtals und der eher unbekannten Fischfauna des Flusses und schließlich aus Sicht der Angler.

Alle drei Perspektiven – Geschichte, Natur und Angeln – sind bebildert, anschaulich illustriert und werden spielerisch vermittelt, heißt es in der Mitteilung weiter. Zusätzliche Kurzfilme erläutern, wie die Rückkehr der Lachse in die Murg gelingen konnte.

Wasser mit guter Qualität

Heute sei die Murg größtenteils wiederbelebt, so das Regierungspräsidium. Fast überall fließe wieder ausreichend Wasser mit guter bis sehr guter Qualität. Fische könnten wieder lange Strecken wandern, weil Fischtreppen errichtet wurden. Darauf haben die zuständigen Gemeinden, Landkreise und das Regierungspräsidium Karlsruhe auf Grundlage moderner Wasserrechte jahrelang hingearbeitet.

Die ökologischen Anforderungen der Murg an ihre Nutzer führten laut der Mitteilung zeitgleich zu einem technischen Innovationsschub. Die meisten Wasserkraftanlagen seien auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden und würden seither fischschonender und effizienter arbeiten. Prozesse in der Industrie seien heute wassersparender, und die Firmen würden so wirtschaftlicher produzieren. Das Zusammenwirken von Expertenwissen mit den Nutzern entlang der Murg habe so zukunftsfähige Lösungen für Natur und Wirtschaft hervorgebracht.

Angler tragen zu Erfolg bei

An dem Erfolg an der Murg haben auch die Angler einen wesentlichen Anteil, schreibt das Regierungspräsidium. Keine Gruppe in der Gesellschaft kümmere sich mehr um Gewässer und ihre Fischbestände.

Der Pfad zeige auch, dass die Wiederbelebung der Murg noch nicht abgeschlossen ist. Damit sie wieder überall ein Lebensraum für alle heimischen Fischarten wird, müssten noch ausstehende Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. So fehlen laut der Mitteilung noch einige Fischpässe und Mindestwasserregelungen an Kleinwasserkraftanlagen. Erst dann könne der Bestandsaufbau mit Lachsen richtig durchstarten und die Rückkehr der Lachse dauerhaft gesichert werden.

Weitere Informationen gibt es unter www.lachserlebnis-murg.de.