Das große Apfelfest in Walddorf lockt Hunderte Besucher auf den Streuobstpfad und in die Festhalle. Dabei können sich die Besucher nicht nur über Äpfel informieren.
Mit einem feierlichen Gottesdienst, den der Posaunenchor umrahmte begann das große Apfelfest in Walddorf. Zum Auftakt des Gottesdienstes sang die Gemeinde in Begleitung der Musiker das Eingangslied „Lobe den Herren“ – und dieses Lob kann man auch auf Gottes Schöpfung ausdehnen, von der ein Teil zumindest die Früchte der Erde sind, um die sich beim Apfelfest ja alles drehte.
Auf dem Streuobstpfad und rund um die Halle waren sehr viele Stände - mit Apfelsaft oder Apfelmost von unterschiedlichsten Anbietern, mit unzähligen Marmeladensorten – unter anderem Tomate im Mix mit Brombeeren – oder sogar Naturseife. Auch Honig und Bienenprodukte konnte man kaufen oder sich über die Imkerei informieren.
„Brettacher“ sind widerstandsfähige Apfelbäume
Vielfältig sind die Produkte, die der Imker anbietet – neben Propolis oder Bienenwachsprodukten auch vielerlei Honigsorten. In der Festhalle von Walddorf gab es zahlreiche Infos zum Streuobst und eine Sortenbestimmung – hier konnten Gütlesbesitzer oder all jene, die einen Apfel- oder Birnenbaum im Garten stehen haben und bislang nicht wussten, welche Sorte dies ist, die Sorte von Experten bestimmen lassen.
An den anderen Tischen in der Halle wurde die Sortenvielfalt des Streuobstanbaus deutlich – besonders groß ist dabei die Vielfalt der Kernobstsorten, zu denen auch Äpfel und Birnen zählen.
In Europa befinden sich die bedeutendsten Streuobstbestände – und die bekannteste Sorte in Baden-Württemberg ist wohl der „Brettacher“ Apfel. Dies sind stark wachsende, reich tragende und widerstandsfähige Apfelbäume.
In Baden-Württemberg sind diese ebenfalls sehr verbreitet – auch in Altensteig und Walddorf, das von einem Streuobstgürtel und dem Streuobstpfad gesäumt ist: der „Jakob-Fischer-Apfel“, der „Börtlinger Weinapfel“, der „Haux-Apfel“ oder die „Gewürzluike“.
Bei den Birnensorten sind vor allem das Stuttgarter Geißhirtle oder auch die Champagner-Bratbirne weit verbreitet. Auf den Infotischen konnte man Dörrautomaten oder Trockenvorrichtungen sehen, mit deren Hilfe sich Apfel- oder Birnenschnitze trocknen oder dörren lassen – und so etwa zu leckeren Apfelchips werden.
Landkreis Calw unterstützt Streuobstsorten
Zudem waren vielfältige alte oder auch gängige Apfel- und Birnensorten zu sehen – viele Besucher informierten sich oder nahmen Infobroschüren mit. Man konnte außerdem den einen oder anderen Apfelschnitz verkosten. Zudem wurde gezeigt, welche drei Patensorten der Landkreis Calw unterstützt und hat. Es sind Streuobstsorten, die sich in der Region bewährt haben, die im Landkreis Calw gezüchtet oder gefunden wurden und die eine besondere Bedeutung für den Landkreis haben. Es sind insbesondere der „Effringer Kurzstiel“, „Raafs Liebling“ sowie der „Rotfelder Kurzstiel“.
Die drei Streuobstsorten konnte man zum einen probieren, zum anderen waren sie in hübschen Körbchen ausgestellt. Aufgezeigt wurde beim großen Apfelfest, bei dem sich alles um die guten alten und auch neueren Apfel- und Birnensorten drehte, auch, wie der Einzelne zur Erhaltung der Streuobstwiesen und der Sortenvielfalt beitragen kann – etwa durch Nachpflanzungen, durch die die Sortenvielfalt verbreitert werden kann. Andererseits können alte Bäume durch Pflege wieder erneuert und genutzt werden.
Um die Streuobstbestände dauerhaft zu erhalten, ist in erster Linie eine regelmäßige Pflege notwendig. Einige der Stände des Marktes hielten auch Kartoffeln, Kürbisse, Zwiebeln oder Walnüsse bereit, was rege genutzt wurde.