Johannes Wörner auf dem Balanceparcours beim Freizeitheim Foto: Jansen

Johannes Wörner ist der neue Hausleiter im Egenhäuser Kapf. Wir haben ihn getroffen und uns mit ihm über seinen Werdegang und seine Pläne für das Haus unterhalten.

Im Freizeitheim Egenhäuser Kapf ist seit den Sommerferien ein neues Gesicht anzutreffen. Johannes Wörner hat den Leiterposten übernommen. Dabei ist der 47-Jährige an seiner neuen Stelle gar nicht so fremd – vor 27 Jahren leistete der Wendener im Egenhäuser Kapf seinen Zivildienst ab. Das hinterließ wohl gute Erinnerungen.

 

„Mein Zivildienst war sehr prägend – die beste Zeit meines Lebens“, erklärt er. Ihm sei als „Zivi“ im Egenhäuser Kapf viel zugetraut worden, er habe sich ausprobieren können, berichtet er von seinem ersten Intermezzo in der Jugendherberge. „Es war kein Tag langweilig.“ Darüber hinaus begeistert ihn das Gelände.

Das Freizeitheim liegt inmitten von Natur. Foto: Jansen

Auch jetzt ist jeder Tag anders als der vorherige. Als Hausleiter ist Wörner auch ein bisschen „Mädchen für alles“. Von Buchungen, Organisation, bürokratischen Fragen bis zur Reparatur – da muss der Chef auch selbst Einsatz zeigen. Es gibt einige Hauswirtschaftskräfte, aber Hausmeister und Bürokraft müssen in Personalunion abgedeckt werden. „Am Anfang sind die Tage wild, bis man sich eingespielt hat“, meint er. „Es erfordert Spontanität.“

Wörner wollte früher KfZ-Mechaniker werden

Der evangelische Theologe hatte eigentlich eine ganz andere Laufbahn angestrebt. Als er mit dem Zivildienst anfing, wollte er noch KfZ-Mechaniker werden. Der Zivildienst war es zwar nicht allein, der ihn in eine andere Branche zog, doch während dieser Zeit zerschlug sich eine Ausbildung. Stattdessen studierte er schließlich bei der Liebenzeller Mission evangelische Theologie und ging in die Jugendarbeit.

Das gefällt dem zweifachen Vater auch an seinem Beruf: „Wenn man sieht, wie junge Menschen sich entwickeln“, meint er. Vor seiner Zeit im Egenhäuser Kapf war er Jugendreferent in Nagold, volle 13 Jahre lang. Davor arbeitete Wörner in der Jugendarbeit im Gemeinschaftsverband in Balingen. An Jugend wird es auch in Egenhausen sicher nicht mangeln: „Schulklassen machen einen erheblichen Teil unserer Belegung aus“, meint er. Aber auch Firmen, Gemeinden und Chöre sind etwa zu Gast im Egenhäuser Kapf. Platz gibt es für zwei durchschnittliche Schulklassen.

Ganz fremd ist die Freizeitheimleitung dem 47-Jährigen nicht. In Altensteig-Beuren führt er gemeinsam mit seiner Frau den Marie-Seeger-Hof, der sich auf Familien spezialisiert hat, deren Kinder von Behinderungen betroffen sind. Damit müsse er gedanklich auch nicht so viel zwischen zwei Bereichen wechseln. „Man ist im gleichen Modus“, erklärt er.

„All-inclusive-Woche“ für Schulklassen

Für das Freizeitheim selbst hat er auch einige Pläne. „Ich möchte das Haus Stück um Stück weiterentwickeln“, erklärt er. Zum Beispiel möchte er die Aktivitäten auf dem Gelände ausbauen und eine Art „All-inclusive-Woche“ für Schullandheim-Besucher anbieten – also ein Komplettpaket, bei dem die Lehrer nichts mehr groß organisieren müssen, sondern „nur noch“ beaufsichtigen.

Andere Dinge dürfen gerne so bleiben, wie sie jetzt sind – zum Beispiel die Küche. „Da bin ich immer wieder begeistert“, meint er. Das Gelände begeistere ihn ebenfalls. Ein schönes erstes Erlebnis? Als zwei Sportcamps vom Landesjugendwerk zu Besuch waren. „Das war begeisternd, wie Kinder und Jugendliche das Gelände bevölkern“, erzählt er.